
Letzte Änderung am 08.11.2000
Wenn der Name Age of Empires fällt, wissen praktisch alle Spieler Bescheid, die auch nur im Entferntesten etwas mit Strategiespielen am Hut haben. Dementsprechend groß war natürlich das Aufsehen, das um den offiziellen Nachfolger Age of Empires 2: Age of Kings gemacht wurde. Schönere Grafiken, mehr Völker, neue strategische Möglichkeiten - als dies soll man in AoE2 bewundern dürfen - mal schauen, ob's stimmt...
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Auch
Age of Kings wurde in die 3 großen Sparten "Kampagnen",
"freies Spiel" und "Multiplayer Game" aufgeteilt. Der Kampagnenmodus
umfaßt ganze fünf Feldzüge, die jeweils mit 6 Missionen
ausgestattet wurden. Insgesamt also 30 Karten. Das freie
Spiel hingegen läßt uns die Wahl, gegen wieviel computergesteuerte
Gegner wir antreten wollen, welche Beschaffenheit und Größe
die Karte haben soll, ob wir den Standardspielmodus nehmen
oder doch lieber auf eines der exotischeren Spielarten wie
Königsmord, Auf Leben und Tod u.s.w. setzen. Die Grundkonzeption
wurde von Age of
Empires 1 also fast 1:1 übernommen, teilweise sind
neue Features hinzugekommen. Auf dieser Grundlage funktioniert
natürlich auch der Multiplayermodus, der in meinen Augen
immer noch das Herzstück dieses Spiels darstellt - nur,
daß man hier nicht nur gegen eine KI vorgeht, sondern auch
gleichzeitig mehrere menschliche Mitspieler als Gegner via
TCP/IP, Lan oder Microsoft Gaming Zone hat.
Die Kampagnen haben wie gehabt einen historischen Hintergrund. Zu Anfang
spielt man als eine Art Tutorial den schottischen Aufstand um William
Wallace, danach darf man als Jeanne D'arc das französische Volk anführen,
als Dschingis Khan die Weltherrschaft an sich reißen, mit dem rotbärtigen
Barbarossa das Heilige Römische Reich deutscher Nation aufbauen oder gar
als Sultan Saladin gegen die brutalen Kreuzritter vorgehen. Alle Kampagnen
sind im Gegensatz zu Teil 1 sehr spannend erzählt. Eine wirklich gut
gemachte Sprachausgabe, die zwar in deutsch gehalten ist, aber den
jeweilig passenden Akzent präsentiert, spinnt die Story von Level zu Level
weiter - ähnlich wie man es aus Teil 1 bereits kennt. Leider gibt es immer
noch keinerlei Zwischensequenzen. Von den atmosphärischen Videosequenzen
eines Dune 2000 gar nicht zu sprechen.
Die Völker der Königszeit sind wieder so vielzählig wie
in keinem anderen Echtzeitstrategiespiel. Da wären Briten,
Teutonen, Goten, Sarazenen, Wikinger, Türken, Perser und
viele andere, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Die
bogenspezialisierten Briten sind z. B. die Meister des Fernkampfs,
während sich die Türken vor allem auf den Gebrauch von Schießpulver
spezialisiert haben (Musketen&Kanonen). Mehr noch als in
Age of Empires 1
wird im Nachfolger auf den Aufbau von Mauern und Geschütztürmen
gesetzt. Neu dabei sind nun die Burgen, die nicht nur eine
starke Befestigung darstellen, sondern in denen auch die
Möglichkeit besteht, spezielle Einheiten und Techniken zu
kaufen. |
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Aufgrund der Tatsache,
daß man nun auch alle möglichen Einheiten zum Schutz in
eine solche Burg verfrachten kann, sind gut abgeschottete
Siedlungen mit alten Age
of Empires 1 Mitteln einfach nicht mehr einzunehmen.
Aus diesem Grund kamen die sogenannten Triboke ins Spiel.
Dies sind riesige Belagerungsmaschinen, die an einem bestimmten
Ort aufgebaut werden und über riesige Entfernungen hinweg
großen Schaden anrichten können. Glücklicherweise halten
diese aber nicht sehr viel aus und können auch nur schwerlich
fliehen, so daß eine Abteilung Kavallerie die beste Methode
ist, um einer Belagerung mit diesen Maschinen zu entgehen.
Besonders angetan haben es mir die Stadtmauern: voll ausgebaut
sehen sie nicht nur imposant aus, sondern können auch mit
einen vollautomatischen Zugtor ausgestattet werden. Wenn
unsere oder verbündete Einheiten durch diese Tor wollen,
öffnet sich das Fallgitter automatisch und verschließt sich
dann danach auch wieder. Dies ist aber auch für Gegner eine
Möglichkeit, ohne größere Kriegsmaschinerie in feindliche
Lager zu gelangen: Einfach warten, bis ein Bauer durch das
Tor geht und mit seinen eigenen Einheiten hinterher schlüpfen.
Was hat sich spielerisch noch getan? Naja, natürlich sind wieder neue
Gebäude und Einheiten mit von der Partie. Aber auch altbekanntes findet
man wieder. So erfüllen Priester immer noch den Zweck der Bekehrung und
Heilung, Dorfbewohner sind für die Ressourcenbeschaffung zuständig und
dürfen neuerdings auch als Schafhirten agieren. Besonders interessant ist
eine Abwehrmassnahme, die wohl besonders im Multiplayer Modus zum Tragen
kommt: Werden unsere Bewohner durch feindliche Einheiten angegriffen, kann
man diese mittels einer Glocke in das Haupthaus zurückbeordern. Von dort
aus schießen sie dann mit Pfeil und Bogen auf naheliegende Angreifer -
eine sehr gute Sache im Zusammenhang mit den sogenannten "RUSH" Angriffen
(Kein Basisbau, sondern sofortiger Angriff), die jetzt so gut wie nicht mehr
funktionieren.
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Wie immer gibt es die vier Epochen, die man nur durch eine bestimmte
Voraussetzung erreichen kann. Zu Anfang beschränken sich diese Punkte auf
etwas Nahrung, doch z. B. für das vierte Zeitalter (Imperialzeitalter) benötigt man
hingegen Unmengen an Ressourcen. Dafür bringt jede Epoche wie auch schon
in Teil 1 eine Reihe von neuen Techniken und stärkeren Einheiten mit sich,
weshalb die Devise heißt: Um so schneller sich ein Volk entwickelt, um so
stärker ist es. Ressourcenbeschaffung ist sowieso das A und O eines jeden
Age of Empires 2 Spiel. Neben der altbewährten Nahrung, die man in Form
von Schafen, Wildbret, Beeren und Farmen erhält, sind vor allem Wälder
sehr ergiebig, wenn es um Sachen Holz geht und Steinbrüche und Goldminen
erste Wahl, wenn man eben jene Ressourcen benötigt. Soweit also nichts
neues im Vergleich zum Vorgänger. Gänzlich frisch hingegen ist die Idee
des Markplatzes. Hier bekommt man praktisch jede Ware zum Kauf
angeboten. Wer genug Gold hat, kann sich also mit fehlender Nahrung oder
den benötigten Steinen eindecken. Natürlich funktioniert dieses System
auch andersrum: Ein Überschuß an Holz kann für gutes Geld jederzeit an den
Mann gebracht werden, nur eines muß man beachten: um so mehr man verkauft,
um so weniger Gold bekommt man für die Ressource. Um so mehr man hingegen
selbst kauft, um so teurer wird die Ware. Und zu allem Überfluß wird diese
Preisentwicklung auch von unseren Gegnern beeinflußt. Wer also z.B. zuerst
seine 1000 Nahrung verkauft, kann noch von den guten Preisen profitieren,
während Nachzügler bedeutend weniger Gold für die gleiche Menge
erwirtschaften. Neu sind auch die Handelskarren, die im Prinzip auf die
gleiche Art und Weise Gold beschaffen, wie die bereits bekannten
Handelsschiffe, nur eben über den Landweg.
Auch wenn schon der Vorgänger imposant aussah, so ist Age 2 doch
noch ein ganzes Stück weiter in Richtung: "Perfekte
Optik" angesiedelt. Ich glaube, solch detailierte Figuren und feine
Animationen wird man in diesem Genre nicht mehr finden. Und da hilft auch
die schönste 3D Grafik a la Earth 2150 nichts - an die 2D Pixelpracht von
Age of Kings kommt nichts ran. Was einem vor allem auffällt sind die
größeren Gebäude und Einheiten, die aber trotzdem so proportional gehalten
sind, daß es nicht an Übersicht mangelt. Glücklicherweise haben die
Programmierer daran gedacht, daß Einheiten nicht von großen Gebäuden
verschluckt werden können - verschwinden sie z. B. hinter einer Burg,
sieht man immer noch ihre Umrisse.
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Grafisch, sowie spielerisch sehr interessant ist die Möglichkeit der
Formationen. Man kann z. B. einen Trupp Reiter, zusammen mit Fußsoldaten
und einer Reihe Priester markieren und diesen einige vorgegebene
Formationen zuteilen. Der Clou dabei ist, daß je nach gewählter Formation die
schwächeren Einheiten immer von den stärkeren geschützt werden und (und
dies ist sehr wichtig) gänzlich im selben Schrittempo bleiben. Damit ist
es endlich gewährleistet, daß z. B. ein Trupp Reiter nicht einfach
davonprescht und vom Gegner aufgerieben wird, während die lahmen Priester
ganz hinten erst angedackelt kommen. Und wie bereits erwähnt: Die
Formationen sind grafisch auch eine Augenweide und funktionieren
erstaunlich reibungslos. Ein Klick genügt, schon hat z. B. man eine
Quadratform, statt einer Reihe.
Wie bei vielen Strategiespielen greift auch bei Age 2 das
Papier-Stein-Schere Prinzip: Reiter sind sehr anfällig gegen Speerkämpfer
und Kamelreiter, Belagerungswaffen haben keine Chance gegen schnelle
Einheiten, während die persischen Elefanten jede Fußeinheit aufmischen,
aber gegen Kanonentürme kein Land sehen.
Vielleicht noch eine Anmerkung zum Multiplayer Modus. Dieser ist meiner
Ansicht nach immer noch das Herzstück des Spiels. Bei keinem anderen
Echtzeitstrategiespiel macht das Kämpfen gegen andere soviel Spaß wie hier
(vielleicht Starcraft ausgenommen) - das liegt vor allem an dem sehr
unkomplizierten Handhabung, der schönen Präsentation und der wirklich
guten Übersicht während des Spielens - alles Eigenschaften, die ein Spiel
haben sollte, das im LAN oder Internet einfach nur Spass machen
soll. Dementsprechend bin ich auch froh, daß man Age of Kings nicht nur
über die Gaming Zone spielen kann, sondern auch über eine stinknormale
TCP/IP Verbindung. Das erleichtert das Online Spielen im großen Maße.
Text von ATG |
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Meinung von
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Age of Empires 2 ist wie eine alte Liebe, die
man nach langer Zeit wieder entdeckt hat, nachdem
sie auf einer Schönheitsfarm einer kompletten Frischzellenkur
unterzogen wurde. So ziemlich jedes Detail, das den
Vorgänger schon zur Legende machte, wurde hier nochmals
verbessert: Die Grafik, die Steuerung und einzelne
Details, die ich mir schon immer gewünscht habe. Dazu
kommen wieder eine Reihe neuer Rassen, Einheiten und
Technologien, sowie wunderschöne (MP3-)Musik, die
einen richtig gut in die Atmosphäre der damaligen
Ritterzeit eintauchen lassen.
Technisch sehr beeindruckend ist die Möglichkeit der Formation. Ich
persönlich habe zwar diese Option nicht sonderlich oft benutzt, aber wer
als richtiger Stratege dieses Feature zu nutzen weiß, bekommt nicht nur einen
grafischen Leckerbissen präsentiert, sondern wird im Kampf weit
erfolgreicher sein.
Noch immer fesselt das Aufbau- und Kampfprinzip wie
einst im Mai - vor allem der Multiplayer Modus macht
echte Laune, selbst wenn nicht alle Völker sehr gut
ausbalanciert sind. Etwas schwächeln hingegen tut
wieder einmal der Solo Modus. Auch wenn die Missionen
teilweise sehr intelligent gemacht und gut durchgescripted
sind, so fehlt doch teilweise der Anreiz, das nächste
Level zu erreichen. Woran das liegt? Ganz einfach:
Es gibt einfach keine Zwischensequenzen wie bei anderen
Vertretern des Genres. Zwar ist der stimmige Erzählermodus
schon ein Schritt in die richtige Richtung (bei Age
of Empires 1 gabs ja nur diese ewig langweiligen
Missionstexte), nur an eine spannende Missionsvorbereitung
wie sie etwa bei Starcraft zu finden ist, kommt das
auch nicht heran.
Keine Klagen gibt es über die KI. Diese ist zwar nicht hochintelligent,
aber die Wegfindung klappt dafür wunderbar und auch der Gegner läßt sich
in manchen Missionen alles andere als einfach besiegen - erst recht nicht,
wenn man der Schwierigkeitsgrad in schwindelnde Höhen verstellt.
Vielleicht noch eine Anmerkung: Im Gegensatz zu vielen anderen Fans behaupte
ich, daß geschützte Bereiche mit Mauern und Türmen im Vergleich zu
Teil 1 an Sinn verloren haben. Zwar sind Gebäude und Mauern durch normale
Einheiten mittlerweile sehr viel schwieriger einzureißen, dafür gibt es aber
mit dem Tribok und auch mit Kanonen so mächtige Belagerungswaffen, daß eine
komplette Burg in 30 Sekunden platt gemacht werden kann, wenn man eine
Handvoll Triboke aufstellt und diese mit einem entsprechenden
Begleitschutz versieht. Andrerseits merkt man dem Spiel durch die vielen
kleinen Details (Falltor, Burg, verschieden starke Mauern, besetzbare
Geschütztürme) an, daß es ausdrücklich erwünscht ist, eine abgeschottete
Siedlung zu bauen... meiner Ansicht nach beißt sich das etwas...
Nun gut, genug gemeckert. In meinen Augen gibt es nur noch ein Spiel, das
sich mit Age of Kings messen kann und das ist natürlich Altmeister
Starcraft. Man könnte sich also auf einen Kompromiß einigen: Age 2 ist der
König der Multiplayerstrategicals und Starcraft gehört die Krone des
Solospiels. Hm ja, kann man so stehen lassen oder was meint ihr?
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Meinung von
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Age of Empires verbindet alles, was man von
einem modernen Echtzeitstrategiespiel erwarten kann:
Schöne Grafik, ausgefeilte Bedienung und ungeheure
Auswahl in Bezug auf die Rassen, Technologien und
Gebäude. Wie schon der erste Teil versteht es das
Age of Kings, den Spieler mit seiner charmanten
Art in den Bann zu ziehen und das in vollendeter Perfektion.
Dies ist auch nicht erstaunlich, wenn man bedenkt,
daß eigentlich nichts grundlegendes geändert wurde:
schönere Grafik, eine Anzahl neuer Features, ein Update
der Einheiten und natürlich Feinschliff an den Stellen,
die man sich schon beim ersten Teil gewünscht hat
- aber sonst gleichen sich die beiden Spielen sehr
genau. Warum das Gameplay also krampfhaft ändern,
wenn es das beste seines Genres ist?
Etwas, aber nicht viel dazugelernt hat Ensemble bei den Missionsbeschreibungen. Die Sprachsamples und die gezeichneten Grafiken passen gut zum Ambiente, sind allerdings trotzdem noch etwas zu trocken geraten. Hier wünsche ich mir wirklich Besserung für den 3. Teil, der endlich mal mit anständigen Rendersequenzen aufwarten sollte, die den Spieler auch nach einer gelungenen Mission entlohnen.
Insgesamt gesehen ist Age of King also ein hervorragendes Spiel, auch wenn ich persönlich als ausgesprochener Warcraft/Starcraft Fan natürlich niemals sagen würde, daß dieses Spiel besser ist als meine Lieblinge von Blizzard ;-)
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Genre:
Strategie
Erschienen: 01/00
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P200MMX / 80MB
mit Voodoo 1 4MB |
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Cel 366 / 128MB
mit Riva TNT1 16MB |
: |
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PIII 700 / 192MB
mit Geforce2MX 32MB |
: |
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache |
:
:
:
: |
Microsoft
Variable
Netzwerk, Internet, Modem/Nullmodem
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