
Alarmstufe Rot für Europa
Letzte Änderung am 15.08.99
Einen Megaseller zu produzieren ist schwer; einen würdigen Nachfolger auf die Beine zu stellen, noch viel schwieriger. Umso
gespannter war die ganze Command&Conquer Fangemeinde auf die Fortsetzung des Echtzeitstrategiehammers.
Schon die Vorgeschichte von C&C2: Red Alert (oder besser Alarmstufe Rot, wie die deutsche Version sich nennt)
ist auf alle Fälle recht gut ausgeklügelt worden: Die Westwood Studios gehen von dem Fall aus, daß es Hitler nie
gegeben hat und zwar aus besonderem Grund: Albert Einstein entwickelt eine Zeitmaschine, mit der er den größenwahnsinnigen
Diktator aus der Vergangenheit entführt und somit den Ausbruch des 2. Weltkriegs verhindert.
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Doch wer jetzt denkt, der Frieden in Europa wäre gesichert, irrt sich gewaltig! Das genaue Gegenteil ist der Fall: Die Sowjets
überrennen mit ihrer Armee den halben Kontinent und ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht; zumindest solange Stalin noch an der
Macht ist.
Wie schon beim Timberiumkonflikt hat der Spieler die Auswahl zwischen zwei Konkurrenten: Die stark militärisch
veranlagten Russen und die Alliierten, die die Welt vor einer Invasion der Sowjets schützen wollen und damit die Rolle der (wie
sollte es auch anders sein) "Guten" übernehmen.
Jede Seite bietet natürlich unterschiedliche Stärken und Schwächen. So kann die eine Partei mit starken Panzern und
Geschütztürmen aufwarten, während der Konkurrent durch ein großes Schiffsrepertoire die Seemacht inne hat.
Das Spielprinzip an sich hat sich im Grunde seit dem guten, alten Dune 2 nicht großartig verändert: Wir steuern unsere
Einheiten in Echtheit über eine Landkarte, die uns aus der isometrischen Vogelperspektive einen Überblick über Gebäude und
Kampfschauplätze gibt. Die komfortable Steuerung erfolgt wie eh und je mit der Maus, wobei man mit heruntergedrückter Taste
einen Rahmen um mehrere Einheiten ziehen und so ganze Truppenverbände aufbauen kann. Der Cursor unserer Maus zeigt uns
jederzeit an, welche Aktion wir gerade ausführen können. Stellt dieser z. B. ein rotes Fadenkreuz dar, dürfen wir mit einem
beherzten Linksklick unseren Truppen den Angriff auf eine feindliche Einheit oder auf ein Gebäude befehligen.
Etwas weniger effektiv verläuft dagegen ein Gefecht, wenn die KI unserer Einheiten bei Feinkontakt alleine agiert. Neben den
reinen Kampftruppen wie Panzern, Fußsoldaten, Luftwaffe und Marine gibt es auch noch solche schönen Gimmicks wie
Minenleger, Saboteure, Radarstörfahrzeuge und natürlich die wichtigste Einheit: Die Erntemaschine.
Um an Geld für all diese Einheiten zu kommen, sind wir freilich dazu angehalten, möglichst viele Rohstoffe zu sammeln. War es bei
Dune 2 noch das Spice und bei Command & Conquer 1 das Tiberium, so wird in der Mitte des 20. Jahrhunderts
noch auf die guten Ressourcen von Mutter Erde wert gelegt: Erz! Neu dabei ist, daß es auch möglich ist, Edelsteine abzuernten,
die einiges mehr an Wert besitzen.
Vor allem die Luftwaffe und Marine ist bei Red Alert gehörig aufgestockt worden. So besitzen z. B. die Russen mehrere
Flugzeuge und Helikopter. Auch neue Gebäude und vor allem Extrawaffen stehen euch zur Verfügung. Spezialwaffen wie "Eiserner
Vorhang" oder "Chronospähre" tragen nicht umsonst so ausgefallene Bezeichnungen.
In der Missionsstruktur haben sich ebenfalls einige Änderungen ergeben. Die schon aus Warcraft 1 bekannten Missionen
in Gebäudekomplexen kommen hier verstärkt zum Einsatz. Außerdem wird mehr Wert auf die Landschaftsgegebenheiten
genommen. Herumliegende Tonnen können angeschossen werden und sind dazu imstande, durch die Explosion eine
verheerende Kettenreaktion auszulösen, die manchmal kampfentscheidend sein kann.
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Aufgelockert wird jede Mission durch minutenlange digitalisierte Filmsequenzen bzw. Renderanimationen, wie wir sie schon aus
dem Vorgänger kennen.
Ein etwas strittiger Punkt ist die Darstellung der SVGA
Grafik. Nur wer Windows 95 Nutzer ist, wird diese feine
Auflösung zu sehen bekommen und dies macht natürlich vor
allem User von Win 3.xx nicht gerade glücklich. Die Protestschreie
berufen sich dabei vor allem auf die Konkurrenz Warcraft
2, die es schon vor einem Jahr geschafft hat, schöne
SVGA Grafik unter DOS hinzubekommen. Dafür sollten "Fensterputzer"
schon einen gut ausgerüsteten Pentium 100 mit 16 MB Ram
haben, während sich Freunde der MS-Dose immerhin noch mit
einem 486/66 MHZ und 8 MB Ram in das Kampfgeschehen einmischen
dürfen.
Das Spiel bietet wieder zwei CD´s, wobei eine für jede Partei gedacht ist. Multiplayerspiele über Netzwerk, (Null-)Modem und jetzt
sogar einem offiziellen Internetserver sind natürlich auch möglich.
Freunde der englischen Sprache fahren mit dem Original wahrscheinlich besser, weil die deutsche Fassung aus Angst vor
"Indizierung" nicht alle Videosequenzen bietet und außerdem Cyborgs statt Menschen auf dem Schlachtfeld stehen. Das dabei
solch unfreiwillige Komikeinlagen wie "Kampfhundcyborg" auftauchen, dürfte sich aber aufgrund der guten
Synchronisationsleistung nicht unbedingt auf den Spielspaß auswirken.
Text von ATG
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Meinung von
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Na sowas, kein Superhit für Westwood's Vorzeigeserie?
Nein, denn Command&Conquer 2 ist sicher ein
würdiger Nachfolger, doch bei Spielern, die bereits
den ersten Teil und Warcraft
2 hinter sich gebracht haben, werden sich
wahrscheinlich erste Ermüdungserscheinungen breit
machen.
Obwohl es natürlich einige Neuerungen wie die Fässer oder die erweiterten Aufgabengebiete gibt (von den vielen neuen
Einheiten gar nicht zu sprechen), hat man manchmal das Gefühl, an einer besseren Add-On CD zu sitzen.
Neben diesem Kritikpunkt sind vor allem die Videosequenzen zu bemängeln, die meiner Meinung nach oft recht lächerlich und
billig wirken und damit nicht an die Qualität des Vorgängers reichen.
Was mich bei dem Spiel schon immer gestört hat ist, daß man z. B. trotz mehrerer Waffenfabriken nur eine Einheit gleichzeitig
bauen kann. Dies ist bei Warcraft einfach besser gelöst worden.
Von diesen Negativpunkten einmal abgesehen, ist das
Game durchweg positiv zu bewerten. Command&Conquer
Fans legen die 80 DM sicherlich gut an und Neulinge
bekommen allenfalls mit Warcraft
2 ein vergleichbares Spitzenprodukt. |
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Meinung von
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Kritik ist auf alle Fälle angebracht: Warum gibt es
noch immer kein SVGA unter DOS? Aus welchem Grund
gibt es nicht mehr so eine kultige CD-Musik wie beim
ersten Teil? Weshalb sind Infantrieeinheiten noch
immer so krümelig gezeichnet?
All dies sind natürlich Punkte, die zu einer Abwertung führen. Dabei ist das Spiel in vielen Bereichen durchaus Spitzenklasse:
Neben den Tugenden, die uns schon bei Command&Conquer 1 so begeistert haben, dürfen wir variierte Missionen
durchführen, mit mehr Spezialwaffen herumexperementieren und die Landschaftsumgebung in den Kampf miteinbeziehen. Endlich
sind auch Luftwaffe und Marine mit von der Partie.
Alte "Bugs" wie die Stimme des EVA Systems, die sich bei einem gegnerischen Angriff grundsätzlich zu spät gemeldet hat, sind
glücklicherweise einigermaßen ausgemerzt worden.
Es gibt insgesamt 14 Missionen für jede Partei, die auf dem voreingestellten Schwierigkeitsgrad allerdings recht schnell gelöst
sind. Alles in allem also ein Spiel, das ein würdigen Nachfolger zu einem genialen Spiel darstellt.
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Genre:
Strategie
Erschienen: 12/96
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| P100 / 16MB |
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P200 / 80MB
mit Voodoo 1 |
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Cel 300 / 128MB
mit Voodoo 2 |
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Cel 366 / 128MB
mit Riva TNT |
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache |
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Westwood Studios
Variabel
Netzwerk, Internet, Modem/Nullmodem
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