
Streben nach Weltherrschaft
Letzte Änderung am 15.08.99
Lassen wir mal C&C
und Warcraft 2
außen vor: Welches Spiel fällt euch bei dem Genre "Strategie"
sofort ein? Also, bei mir wäre es Sid Meiers Civilization,
das sehr lange als das erfolgreichste Strategiespiel aller
Zeiten gehandelt wurde.
Das Spiel bestach durch seine Komplexität und die Langzeitmotivation, die nach mehrmaligem Spielen nicht abbrach.
Nach etlichen Jahren hat sich der gute Sid und sein ehemaliger Arbeitgeber Mircoprose wohl dazu aufgerafft,
einen Nachfolger herauszubringen. Ziel von Civilization 2 ist es noch immer, entweder auf friedlichen Wege als erste
Zivilisation den Weltraum zu kolonisieren oder sich "auf die harte Tour" allen Rassen zu entledigen; eine Aufgabe, die wohl etwas
schwieriger ausfallen dürfte.
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Doch egal, für welche Variante man sich während des Spielverlaufs entscheidet, beginnen wir eine Partie immer nach dem
gleichen Schema: Zu Anfang steht uns eine mächtige Auswahl an verschiedenen Zivilisationen zur Verfügung. Dabei sind unter
anderem auch antike Rassen wie z. B. wie die Babylonier oder Römer anwählbar. Kurioserweise ist es auch im Jahre 2000 vor
Christus möglich, schon mit den Deutschen oder den Amerikanern zu beginnen. Aber sei's drum...
Zweck dieser Entscheidung sind die verschiedenen Ausgangspunkte, von denen aus wir eine Partie starten. So können die einen
vielleicht schon Bewässerungsanlagen bauen, während die anderen die Fähigkeit des Töpfern gleich zu Anfang mitbringen.
Neben der Auswahl von einem der fünf Schwierigkeitsgraden, der Beschaffenheit unserer Erde und optional spezifizierte Regeln,
beginnen wir generell mit einer Siedlereinheit, mit der wir die Möglichkeit haben, eine Siedlung zu bauen. Natürlich ist das nicht
sofort zwingend nötig. Es ist oft sogar besser, sich einen anständigen Untergrund mit vielen Ressourcen in der Nähe
herauszupicken. Schließlich soll unser Dorf mal zu einer großen Stadt erblühen.
Der eigentliche Reiz von Civ I&II bestand und besteht in den vielzähligen Erfindungen, die wir während unserer Herrschaft
von den eigenen Wissenschaftlern ausklügeln lassen. Technologischer Vorsprung sichert uns normalerweise einen Vorteil
gegenüber den anderen Rassen, die ebenfalls versuchen, ihre Evolution so gut wie möglich voranzutreiben.
Doch sollte man keinesfalls die militärische Stärke unseres Volkes vernachlässigen. Denn während z. B. die Inder eine kluge und
eher pazifistische Rasse ist, kann es mit den kriegerischen Mongolen schnell zu einem Konflikt kommen. Um solchen Ereignissen
vorzubeugen, sind verschiedene Bündnisse und Verträge möglich. Es ist allerdings davon abzuraten, allzu oft seiner Unterschrift
zuwider zu handeln. Es könnte durchaus sein, daß dies zum Vertrauensbruch mit allen anderen Nationen führt. Zudem ist es in
einer Demokratie ohnehin nicht mehr möglich, willkürlich kriegerische Akte zu vollziehen; denn da hat der Senat auch noch ein
Wörtchen mitzureden!
Um immer einen Überblick über die Gegenspieler zu haben, ist es mittels eines Diplomaten möglich eine Botschaft einzurichten.
Sie gibt uns genaue Auskunft über Staatsform, Geldmittel und technologischen Fortschritt des Gegenübers. Natürlich lassen sich
auch Technologien und Kartenabschnitte untereinander austauschen. Ganz schwachen Zivilisationen kann man sogar ein
"Geschenk" abfordern; das Wort "Erpressung" würde hier wohl am besten passen. Die Arten unserer Handlungsmöglichkeiten
sind vielzählig.
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Hauptsächlich verwalten wir unsere Städte, die mit wachsender Bevölkerung immer mehr Stadteinrichtungen verlangen wie z. B.
einen Tempel oder eine Kanalisation. Aber nicht nur Gebäude, auch Einheiten lassen sich in den Städten produzieren. Vor allem
die Siedler gehören zu den wichtigsten Einheiten von Civilization überhaupt. Durch sie hat man die Möglichkeit, neue
Städte zu gründen, Bewässerungsanlagen anzulegen oder Bergwerke zu bauen, die für unsere Nahrungsmittelversorgung und
unsere Produktionsgeschwindigkeit von entscheidender Bedeutung sind.
Neben solchen "neutralen" Einheiten, wie den Siedlern (heißen später Ingenieure), Karawanen (für den gewinnbringenden Handel)
und Diplomaten gibt es Verteidigungseinheiten, die unsere Städte mit allen Kräften vor gegnerischen Kampfeinheiten beschützen.
Apropos Kampf: Auch wir haben natürlich einen recht großen Pool an Infantrie, Artillerie, Marine und Luftwaffe. Letzeres steht freilich
erst zur Auswahl, wenn unter unseren Wissenschaftlern ein kleiner Leonardo da Vinci weilt. Etwas ganz besonderes sind die
sogenannten Weltwunder. Sie sind relativ lange im Aufbaustadium, doch dafür haben sie einen ganz besonderen, globalen Effekt,
der allerdings in vielen Fällen von begrenzter Wirkungsdauer ist.
Neben den uns bekannten Oldies wie die Pyramiden oder die Hängenden Gärten, hat sich Sid Meier besonders für
Civ II einige ganz neue Wunder einfallen lassen.
Doch kommen wir jetzt mal zu den Unterschieden beider Teile. Vor allem der grafische Aspekt hat sich stark verändert. Statt der
bisher schnörkellosen Vogelperspektive dürfen wir unsere Städte in relativ schöner SVGA Grafik unter Windows 95 in
isometrischer Sichtweise begutachten. Neben neuen Soundeffekten und einigen, eher lächerlichen, Videosequenzen sind
natürlich zahlreiche Erfindungen und, wie schon erwähnt, Weltwunder dazugekommen.
Großer Pluspunkt dürfte die Verbesserung des Kampfes sein. Jede Einheit besitzt jetzt endlich eine Energieanzeige, die sich
sogar wieder aufladen kann. "Bugs", wie der siegreiche Ausgang für eine Phalanx Einheit, die gegen einen Zerstörer kämpft,
sollten damit ausgemerzt sein. Nebenbei sind noch einige Optionen dazukommen, die sich z. B. bei Verhandlungen mit anderen
Nationen zeigen. Wer allerdings ein neues Grundkonzept erwartet hat oder gar großartige Innovationen im Spieldesign, dürfte
wohl etwas enttäuscht werden. Aber warum ein sehr gutes Spielkonzept verändern, wenn es sowieso nur schlechter werden kann?
Text von Tom
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Meinung von
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Civilization 2 ist eine gespaltene Angelegenheit:
Auf der einen Seite ist es unumstritten eines der
besten Strategiespiele, auf der anderen Seite sind
die Unterschiede zum Vorgänger nicht dermaßen hoch,
daß sich der Kauf der Neuauflage generell lohnt.
Echte Fans des ersten Teils werden um Civilization 2 sicher nicht vorbeikommen. Schließlich wurden alle Tugenden des
Originals miteingebracht und oft sogar verbessert.
Besonders der Leveleditor ist motivationsfördernd und eine gute Idee von Microprose. Ob dies allerdings den Kauf
rechtfertigt, sollte jeder für sich entscheiden.
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Genre:
Strategie
Erschienen: 04/96
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| P100 / 16MB |
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P200 / 80MB
mit Voodoo 1 |
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Cel 300 / 128MB
mit Voodoo 2 |
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Cel 366 / 128MB
mit Riva TNT |
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache |
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Microprose
Variabel
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