
Besiedlung zwischen Digigrafik und Ureinwohnern
Letzte Änderung am 15.08.99
Es ist sicherlich kein besonders orginelles Thema, das sich da Interplay für das Strategiespiel Conquest of the New
World ausgesucht hat. Und wie der Name unschwer vermuten läßt, haben wir es hier mit einem waschechten Vertreter der
Richtung Colonization & Co zu tun.
Anders als der Microprose Klassiker macht dieses Produkt seinem Namen alle Ehre, denn der Schwerpunkt liegt eindeutig im
Bereich "Kampfstrategie".
Dabei fängt COTNW ganz friedlich an: Nachdem wir uns für eine der europäischen Kolonialmächte (Portugal, Spanien,
England, Holland und Frankreich) entschieden haben, starten wir mit ein paar Scouts und einem kleinen Trupp Soldaten an einem
herrenlosen Strand des neuen Kontinents. Es ist sogar möglich, einer indianischen Hochkultur zur Eroberung der neuen Welt zu
verhelfen, wobei sich die Ureinwohner in einigen wichtigen Punkten von ihren europäischen Kollegen unterscheiden.
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Während wir die genretypische Dunkelheit Stück für Stück erkunden, legt auch schon ein Schiff mit Siedlern an, die möglichst an
einem günstigen Flecken Land ein kleines Dorf errichten sollten. Als günstig ist z. B. ein Stück Erde zu bezeichnen, das sowohl
Wald, Graslandschaft, Wassergebiete, als auch Gebirge enthält.
Da es freilich nicht leicht ist, einen solchen Ort zu finden, steht emsiges suchen auf dem Spielplan. Außerdem erhält der Spieler für
jeden erklommenen Gipfel und für jeden kartographierten Fluß zusätzliche Spielpunkte.
Hat man nach einigen Runden seine erste Siedlung ins Leben gerufen, geht es an ihren Ausbau. Um den Lebensstandard und die
Größe der Siedlung zu verbessern, gibt es solche Einrichtungen wie z. B. Säge- und Bergwerke, Kasernen, Warenhäuser u.s.w.
Die Liste ist zwar bei weitem nicht so umfangreich wie bei Colonization, doch dafür läßt sich jedes Gebäude um bis zu drei
Stufen ausbauen.
Allerdings setzt diese Prozedur auch schon einige Ressourcen (Holz, Erze) voraus. Natürlich spielt in diesem Zusammenhang
auch Geld eine wichtige Rolle. Durch Handel mit der Heimat, den anderen Kolonialmächten und indianischen Dörfern ist es
möglich, sich eine goldene Nase zu verdienen.
Auf diese Art und Weise verläuft das Spiel einige Stunden. Es werden neue Dörfer eingerichtet und die alten in richtige Großstädte
mit mehreren tausend Einwohnern erweitert. Natürlich schläft auch die Konkurrenz nicht, die wahlweise sogar von einem
menschlichen Mitspieler übernommen werden kann.
Ist der Expansionsdurst der Kontrahenten zu groß, kommt es unweigerlich zu Konflikten. Deshalb ist es wichtig, eine möglichst
starke Armee vorweisen zu können. Neben Indianerüberfällen und Auseinandersetzungen mit anderen Kolonien kommt es gegen
Ende natürlich zum obligatorischen Showdown zwischen der alten Heimat und der neuen Welt, woran nicht zuletzt die steigenden
Steuern schuld sind, die eure Heimat in später unverschämter Höhe von dem Spieler verlangt.
Doch bis es soweit ist, geht einige Zeit ins Land. Im Vordergrund stehen eindeutig die Auseinandersetzungen auf dem neuen
Kontinent. Der Kampf gestaltet sich auf einem schachähnlichen Spielfeld. Die Parteien stehen sich gegenüber und ziehen
abwechselnd ihre Einheiten. Es gibt vier Truppentypen: Die Infanterie (die eindeutig schwächste Einheit des Spiels), die Kavallerie
(kann zwei Schritte gehen) und die Artillerie (große Reichweite). Eher passiv verhält sich der Kommandant eines Trupps. Besitzt er
starke Eigenschaften, sind auch seine Einheiten besser im Kampf. Nach jeder Schlacht werden Erfahrungspunkte verteilt und oft
genug steigen unsere Soldaten eine von vier Stufen auf.
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Die grafische Präsentation läßt sich nur als "hübsch-häßlich" bezeichnen. Auf der einen Seite sind die digitalisierten Texturen sehr
schön anzusehen und bilden ein grafisches "Feuerwerk" im Vergleich zu den Sid Meier Produkten. Auf der anderen Seite
wirkt die Spielwelt recht leb- und lieblos.
So ist wohl die Präsentation der Wälder nicht jedermanns Geschmack. Von fehlenden Animationen (außer in den Städten), gar
nicht zu sprechen.
Um nicht den Überblick über unsere, auf dem ganzen Kontinent verstreuten, Einheiten zu verlieren, gibt es mehrere Zoomstufen.
Die Steuerung erfolgt über die Maus. Um eine Einheit zu bewegen, zieht man den Zeiger mit Hilfe einer Linie an den gewünschten
Ort und die entsprechende Einheit folgt der Linie, bis ihr keine Bewegungspunkte mehr zur Verfügung stehen.
Der Mehrspielermodus kann natürlich auch über Modem oder Netzwerk betrieben werden, wobei es hier sogar möglich ist,
simultan zu ziehen.
Text von ATG
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Meinung von
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Der erste Eindruck, den Conquest of the New World
vermittelte, ist trotz der müden Storygrundlage eigentlich
eher positiv gewesen.
Neben der hübschen Digigrafik und einfacher Handhabung besticht natürlich auch die Möglichkeit des Mehrspielermodus an
einem PC.
Leider verläuft die anfängliche Motivation nach einigen Spielstunden im Sand. Hat man einige Siedlungen aufgebaut, ist es eine
sehr mühselige Arbeit, sich um jede detailliert zu kümmern. Die Automatikfunktion ist leider mehr schädlich, denn von spielerischen
Nutzen.
Die müde Grafik geht irgendwann jedem auf den Geist und man wünscht sich wieder die übersichtliche Einfachheit der Sid
Meier Produkte zurück.
Gegen Ende reduziert sich das Spielkonzept auf das Aufbauen der Armeen und damit vorwiegend auf den Kampf. Und da auch
dies recht zäh und ohne große Abwechslungen von Statten geht, ist es schon eine Tugend, das Game bis zum bitteren Ende
durchzustehen.
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Genre:
Strategie
Erschienen: 06/96
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| P100 / 16MB |
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P200 / 80MB
mit Voodoo 1 |
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Cel 300 / 128MB
mit Voodoo 2 |
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Cel 366 / 128MB
mit Riva TNT |
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache |
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Interplay
Variabel
An einem PC, Netzwerk
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