Wirtschaftssim aus deutschen Landen (woher auch sonst ;) )
Letzte Änderung am 15.08.99
Fast jeden Monat werden PC-Spieler mit einer mehr oder minder guten Wirtschaftssimulation überschüttet, die neben ihrem
Haupterkennungsaspekt, nämlich dem Anhäufen von Geld, noch eine weitere Gemeinsamkeit besitzen: Sie alle stammen fast
immer aus deutschen Federn. Dabei spielt es freilich keine Rolle, ob die Hersteller nun GREENWOOD, SOFTWARE 2000
oder eben SUNFLOWERS heißen; von letzteren stammt übrigens auch Die Fugger 2.
Wie der Name schon andeutet, handelt es sich bei diesem Produkt keinesfalls um eine Innovationskanone (was bei diesem
Genre auch schwer machbar ist). Vielmehr gab es schon vor etlichen Jahren ein Spiel, daß auf den gleichen Namen hörte,
allerdings grafisch und spielerisch natürlich einige Qualitätsstufen niedriger angesiedelt war. Aber jetzt genug der Nostalgie -
kommen wir zum eigentlichen Spiel:
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In Die Fugger 2 übernehmen wir das klägliche Erbe unserer Vorfahren, um im Jahre sechshundertundirgendwas zu einem
reichen und mächtigen Geschäftsmann zu werden. Eine nicht ganz einfache Angelegenheit, wie sich schnell herausstellt, denn
anfangs haben wir nicht einmal den Titel eines Bürgers und dürfen dementsprechend nur mit wenig Waren Handel treiben.
Mit Güter zu handeln stellt in Die Fugger 2 übrigens die Haupteinnahmequelle dar. Bevor es zum Verkauf kommt, ist es
allerdings nötig, die entsprechende Ware erstmal zu produzieren. Die Auswahl dieser zu produzierenden Güter ist dabei anfangs
sehr gering und richtet sich nach dem Stand unseres Kontor's. Hier kann man einstellen, welche Ware und wieviel davon
hergestellt werden soll.
Dabei sollte man darauf achten, ein gesundes Verhältnis von Arbeitern und Arbeit zu schaffen, denn was hilft es, 20 Felder
bewirtschaften zu lassen, wenn man nur einen Arbeiter dafür bezahlt? Dementsprechend fallen natürlich auch die Erträge aus.
Zudem sollte darauf geachtet werden, nicht mehr herzustellen, als die eigenen Lagerstätten fassen können, da jeder Überschuß
verlorenes Geld darstellt. Ob die Preise der Waren sich nach historischen Gesichtspunkten bzw. nach Angebot und Nachfrage
entwickeln, konnte ich leider nicht feststellen. Fakt ist jedoch, daß sie sich stetig im Wechsel befinden.
Sind genug Gelder auf unserem Sparkonto, kann der Spieler sich langsam daran machen, seine Karriere aufzubauen. Dies
beginnt mit unserer Heimatstadt, in der man sich um Posten wie Ratsherr oder Richter bewerben kann und geht schließlich bis hin
zu Ämtern, die landesweit eine Bedeutung haben.
Jedes Amt sichert uns neue bzw. andere Privilegien, die das Spiel entsprechend interessant gestalten. Neben den weltlichen
Berufen kann man sich auch der kirchlichen Ebene widmen, die uns Ämter wie Papst oder Bischof zur Verfügung stellt.
Mit wachsendem Ansehen steigt auch unsere Titelwürde, so daß wir uns nach einigen erfolgreichen Jahren schon als Graf oder
Herzog bezeichnen dürfen. Die Skala reicht dabei bis zum hochangesehenen Fürsten.
Das Ziel eines jeden Geschäftsmannes ist übrigens verschieden, da man zum einen drei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade
zur Auswahl und zum anderen aus einem der Packung beigelegten Kartenstapel (die übrigens auch als Kopierschutz dienen)
seine ganz persönliche Mission zieht.
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Neben diesem bisher geschilderten Gameplay ist es zudem auch möglich, Krieg zu führen, Städte zu plündern, sich eine
beschauliche Residenz aufzubauen sowie Spionage und Sabotage zu betreiben. Doch Vorsicht: Macht man sich zu vieler
Verbrechen schuldig, wird man gnadenlos vor Gericht gestellt. Übrigens sollte der Spieler nicht versäumen, sich um eine Heirat
und damit um regen Nachwuchs zu kümmern, sonst kann es leicht sein, daß wir das zeitliche segnen und mangels Nachfolger nicht
mehr weiterspielen können.
Rein grafisch gibt sich Die Fugger 2 recht unspektakulär: Die wenigen gezeichneten Bildschirme, die wahlweise in 32000
Farben dargestellt sind, beinhalten genretypisch sämtliche Handlungsmöglichkeiten. Bei besonderen Ereignissen durchziehen
nervige Zwischensequenzen und langatmige Sprachausgaben (in deutsch) das Spiel.
Die Fugger 2 ist zur Zeit übrigens für 25,- DM (Stand 11.97) in jedem Softwareladen zu haben.
Text von ATG
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Meinung von
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Sowohl Elisabeth
I. als auch Die Fugger 2 haben ihren ganz
eigenen Reiz und sind daher durchaus spielenswert.
Trotzdem reicht es nicht zum Spitzenprodukt, was mal
wieder daran liegt, daß vor allem Die Fugger 2
einen sehr geradelinigen Spielverlauf hat. Außer diverser
Titelwechsel und ein paar kleineren Optionen, die
uns die neuen Ämter zur Vefügung stellen, tut sich
nichts mehr entscheidendes im Gameplay. Ganz besonders
bemängeln muß ich hierbei den Handel, der wirklich
ein wenig komplexer und ausgeprägter hätte sein können.
Da hat sich Sunflowers wirklich kein Bein ausgerissen...
Sehr nervig sind die Zwischensequenzen, die oft ins Endlose gehen und nicht abbrechbar sind. So kann man sich während einer
Gerichtsverhandlung gemütlich einen Kaffee kochen und mit gelangweilter Miene zuschauen, wie immer die gleichen Frasen von
Verteidiger und Staatsanwalt aufgesagt werden. Was sich die Hersteller dabei gedacht haben, ist mir ein Rätsel. Dafür haben sie
sich aber Gedanken gemacht, um das Spiel abwechslungsreicher zu gestalten. Nett finde ich die Idee mit den Ämtern auf alle
Fälle - auch wenn die Unterschiede nicht soooo groß sind.
Insgesamt gesehen also ein ganz nettes Game, daß sich ein wenig von dem Eintagsbrei der restlichen Genrekollegen abhebt -
was nicht zuletzt am stimmungsvollen Handbuch liegt. Trotzdem bräuchte das Genre mal wieder einen Innovationsschub wie
seinerzeit bei Mad TV oder Der Patrizier.
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Genre:
Strategie
Erschienen: 08/96
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| P100 / 16MB |
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P200 / 80MB
mit Voodoo 1 |
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Cel 300 / 128MB
mit Voodoo 2 |
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Cel 366 / 128MB
mit Riva TNT |
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache |
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Sunflowers
Normal
An einem PC
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