Das Spiel

Hellfire
Das höllische Metzeln geht weiter
Letzte Änderung am 15.08.99


Kaum hatte die Rollenspielgemeinde Blizzard's geniales Rollenspiel Diablo ins Herz geschlossen, erblickten auch schon die ersten inoffiziellen Daten-CD's das Licht der Welt, die zuweilen nicht mehr als ein paar Cheatprogramme, Komplettlösungen oder Patches beinhalteten. Nach langer Durststrecke ist nun aber endlich die offizielle Diablo Erweiterung in den Händlerregalen zu finden und diese stammt kurioserweise nicht von Hersteller Blizzard, sondern von einer Programmierertruppe aus dem Hause Sierra.

Wie dem auch sein: Das Grundgerüst&Spielprinzip von Diablo: Hellfire hat sich nicht geändert. Die Grafik- und Gameengine ist noch immer die gleiche wie im Original. Dementsprechend verzichte ich auch, nochmals auf das eigentliche Spielprinzip einzugehen und werde ausschließlich auf die Neuerungen zu sprechen kommen, die Hellfire mit sich bringt. Wer Diablo noch nicht kennt, kann sich ja vorher unseren Test zu Gemüte führen.

Etwas ganz wichtiges vorweg: Der Kauf von Hellfire lohnt sich NUR dann, wenn man dazu bereit ist, auch die "alten" 16 Dungeons vom Original durchzuspielen. Ansonsten sind die knapp 40,- DM zum Fenster rausgeschmissen oder man muß wirklich ein hartgesottener Diablo Freak sein, der jedes kleine Stück Software haben muß, daß mit diesem Spiel zu tun hat.

Doch jetzt erstmal von Anfang an:

Für die bereits erwähnten 40 Hühner bekommt der Käufer eine etwas dünne Schachtel, die außer einiger Werbung praktisch nichts außer der CD beinhaltet. Ein Handbuch sucht man leider vergebens; einzig das CD Inlay gibt einige Informationen bezüglich Hellfire zum Besten, wobei man von einem Rollenspiel der Marke Diablo mehr erwartet hätte.

Fakt ist, daß Hellfire mit insgesamt 30 zusätzlichen Gegenständen, 12 neuen Waffen und 7 weiteren Zaubersprüchen daherkommt. Zudem stellen sich unserem Helden 29 weiteren Kreaturen bösartigster Natur in den Weg. Freilich bevölkern die Ungeheuer auch ein ganz neues Spielterrain, derer es gleich zwei Stück gibt: Einmal ein schleimiges Dungeon, das frappierend an die Alien Filme erinnert und sogar statt der beliebten Fässer schleimige Eier (allerdings nicht mit dem gewohnten Inhalt, versteht sich ;-) zu bieten hat. Das andere Gewölbe wiederum stellt ein Grabmal dar und ist grafisch mit den ersten paar Leveln von Diablo vergleichbar. Beide Dungeons bestehen aber leider nur aus jeweils 4 Level, was also insgesamt schlappe acht neue Keller ausmacht.

Besonders interessant sein dürfte die neue Charakterklasse, nämlich ein Mönch. Dieser fromme Bruder scheint direkt aus einem der hiesigen Shaolin Tempel entsprungen zu sein, denn er beherrscht sowohl Handkantenschläge, als auch Fußtritte und Kampfstabtechniken. Hat er letzteres zur Hand, kann er es übrigens mit mehreren Gegnern gleichzeitig aufnehmen. Zudem hat er eine natürliche Abneigung gegen jede Art von schwerer Rüstung. Dafür allerdings ist er in Sachen Magie einigermaßen begabt. Seine besondere Spezialfähigkeit übertrifft die seiner Diablo Mitkollegen bei weitem: Er kann nämlich sämtliche Gegenstände eines Dungeons erhellen und somit dürfte in Zukunft nur noch wenig im Dunkel der Diablo Keller übersehen werden.

Die Hellfire CD fragmentiert unsere Festplatte mit ca. 150 MB und stellt an für sich ein eigenständiges Produkt dar, mit einer Einschränkung: Man muß zum Spielen die Original Diablo CD im Laufwerk behalten, sonst bleibt der Bildschirm dunkel. Neben den bereits erwähnten Features hat das Sierra Sequel eine Besonderheit, die das Spiel erst so richtig kaufenswert macht: Es paßt sich nämlich so an Diablo an, daß wir nicht nur den neuen Charakter, sondern auch sämtliche Gegenstände im Vorgänger implentiert haben. Zudem warten neue Quest's innerhalb des Spiels auf euch, was ein nochmaliges Durchspielen nicht nur empfehlenswert, sondern sogar zwingend notwendig macht. Denn es kann sich jeder vorstellen, daß die acht Hellfire Level mitunter bereits an einem Tag gelöst sind. Und wer seinen alten Diablo Spielstand nicht noch irgendwo gesichert hat, hat sowieso keine andere Wahl, als nochmal ganz von vorne zu beginnen, da man die neuen Katakomben von Hellfire nur dann betreten darf, wenn unser Recke mindestens eine Stufe von um die Zahl 15 vorzuweisen hat.

Screenshot von ATG


Screenshot von ATG


Screenshot von ATG


Screenshot von ATG
Zwei Neuerungen von Hellfire möchte ich zudem nicht verschweigen: Zum einen besteht die Möglichkeit sich auszusuchen, ob die Spielfigur auf der Oberwelt laufen oder joggen soll, was eine sehr nützliche Sache ist und zweitens darf man nun auch im Einspielermodus zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen.

So weit, so gut...
Wenn ich jetzt einfach nur die offizielle Seite von Hellfire bewerten würde, könnte ich mich über den fehlenden Multiplayer Modus beschweren und würde zudem einige nette Gags der Sierra Programmierer in diesem Test unerwähnt lassen. Doch wie es das Schicksal nun mal so will, bieten wir hiermit eine Möglichkeit an, mit der man in der Lage ist, sowohl den Multiplayer Modus zu aktivieren, als auch eine komplett neue Charakterklasse sowie ein paar lustige Zusatzmissionen ins Leben zu rufen. Bei der Charakterklasse handelt es sich um einen Barden, der rein äußerlich dem Rogue wie ein Ei dem anderen gleicht. Dafür hat sie aber eine besonders gute Spezialfähigkeit: Nämlich das Identifizieren von magischen Waffen. Und was die Spezialquest angeht - na, da laßt euch mal selbst überraschen. Jedenfalls haben die Jungs von Synergistic Software hier ganz besonderen Humor bewiesen.

Ach übrigens... Bevor ich es vergesse: Der neue Endgegner heißt Na-Krul und ist im Gegensatz zum Oberdämon Diablo relativ leicht zu besiegen.

Und jetzt noch kurz eine Auflistung der neuen Zaubersprüche im Einzelnen...

...WARP: Bringt den Magier sofort an eine nächstgelegene Treppe

...SEARCH: Entspricht der Search Fähigkeit des Mönches. Gegenstände erhellen sich für kurze Zeit

...REFLECT: Wehrt physikalische Angriffe ab und schleudert sie auf den Angreifer zurück

...BESERK: Ein Monster, auf den dieser Spruch ausgeübt wurde, greift alles in seiner Nähe an - auch seinen eigenen Artgenossen

...WALL OF LIGHTNING: Entspricht der WALL OF FIRE - nur daß jetzt eine Blitzmauer entsteht

...IMMOLATION: Eine Ring von Feuerbällen fliegt vom Magier ausgehend durch das Dungeon

Text von ATG

Meinung und Bewertung
Meinung von
Tester: ATG
Meinung: sehr gut
Ich will es so kurz wie möglich machen: Hellfire ist eine sehr gute Zusatzerweiterung, sofern man in Kauf nimmt, sich nochmal komplett mit Diablo zu befassen. Ansonsten ist der Kauf purer Geldverlust, denn die neuen Level sind dermaßen kurz, daß man praktisch im Handumdrehen vor dem Endgegner Na-Krul steht.

Wer diese Daten CD allerdings richtig verwendet, nämlich als sinnvolle Ergänzung zum Original, wird zweifellos seinen Spaß haben! Neue Waffen, die neuen Charakterklassen, erfrischende Quests und natürlich nicht zuletzt die zusätzlichen Dungeons geben Diablo Spielern endlich wieder einen Grund, auf Dungeon Streifzug zu gehen. Zudem wurden einige nützliche Optionen eingebaut, wie z. B. der veränderbare Schwierigkeitsgrad, die wirklich eine Bereicherung darstellen!

Unverständlich ist nur, wieso der Multiplayermodus nur über sechs Ecken zu erreichen ist...
Wertung: 83 %

Meinung von
Tester: Tom
Meinung: sehr gut
An für sich kann ich mich ATG nur anschließen. Hellfire ist nur lohnenswert, wenn das Original nochmals begonnen wird. Dies dürfte aber selbst Besitzer von erfahrenen Diablo Charakteren nicht verägern, denn schließlich hat man mit den drei Schwierigkeitsgraden nun die Möglichkeit, nochmals seine Kampfkraft unter Beweis zu stellen.

Die neuen Gegenstände und Waffen sind zwar nicht soooo vielzählig (vor allem fehlt es an Unique Items), aber dafür gibt's genügend neue Monster und Zaubersprüche. Grob ankreiden muß ich Sierra aber, daß man sich nur zu lächerlichen acht Leveln aufraffen konnte. Es wäre doch bestimmt kein Problem gewesen, noch ein paar Gewölbe mehr ins Leben zu rufen! Daher habe ich meine Spielspaß Wertung auch etwas reduziert.

Die neue Charakterklasse Mönch ist meiner Meinung nach sehr gut und ist neben den Magier mein neuer Liebling. Dafür allerdings finde ich den Barden und Barbaren aufgrund ihrer äußeren Gestalt nicht gerade berauschend. Es mag zwar sein, daß sie nur geheime Spielfiguren oder sonstwas in dieser Art darstellen soll, aber wenn ATG den ebenfalls geheimen Multiplayer Modus als Pluspunkt nimmt, dann erlaube ich es mir jetzt einfach mal, diese zwei als kleines Minus zu erwähnen.

Sieht man jetzt aber mal von den wenigen Kritikpunkten ab, ist Hellfire für unter 50,- DM wirklich eine sehr lohnenswerte Anschaffung. Man muß allerdings Diablo gern gespielt haben - doch wer hat nicht ;-)
Wertung: 82 %

Hardware Labor

Genre: Rollenspiel
Erschienen: 01/98
.
P100 / 16MB : Noch spielbar
P200 / 80MB
mit Voodoo 1
: Spielbar
Cel 300 / 128MB
mit Voodoo 2
: Spielbar
Cel 366 / 128MB
mit Riva TNT
: Spielbar
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache
:
:
:
:
Sierra
Variabel
Netzwerk, Modem, Nullmodem
englisch
 

Copyrights 1999