Virtuelle Schießbude
Letzte Änderung am 15.08.99
Als Sega vor ein paar Jahren die Wunderkonsole "Saturn" auf den Markt brachte, konnte diese vor allem von der
großen Spielhallenerfahrung des japanischen Konzerns profitieren. Logischerweise wurden die meisten der Kassenhits auf die
Konsole mit recht großen Erfolg umgesetzt - kein Wunder, daß man mit den Produkten auch im PC Bereich Geld scheffeln wollte.
Zwar können sich Spiele wie Sega Rallye und Virtua Fighter 2 mittlerweile nicht mehr mit Voodoo Spielen wie
Need for Speed 3 oder Mortal Kombat 4 messen, doch dafür haben diese Games ja auch schon ein paar
Jährchen auf dem Buckel.
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Der Anfang vieler Sega Titel ist ja das Kürzel "Virtua", was sich im großen und ganzen auf die Erstellung eines
virtuellen Spiels bezieht. Da die Technik allerdings noch lange nicht soweit ist, um etwas wirklich virtuelles darzustellen, könnte
man diese Bezeichnung auch problemlos mit dem Kürzel 3D tauschen - im Endeffekt läuft es nämlich darauf hinaus. Das
besondere an Virtua Cop ist daher auch die aus Polygonen aufgebauten Figuren und die daraus resultierenden (für
damalige Verhältnisse) feinen Animationen.
In Virtua Cop 2 verkörpert der Spieler einen Polizisten - klar, was auch sonst ;) Uns stehen drei Abschnitte zur Auswahl, die
verschiedene Spielumgebungen bieten, aber auch den Schwierigkeitsgrad darstellen, der sich in Leicht, Mittel und Schwer
unterscheidet. Wer schon mal an einer Schießbude gestanden hat weiß sofort, wie das Spiel zu funktionieren hat.
Mittels eines Fadenkreuzes wird unsere Waffe dargestellt. Unsere Ziele (zumeist Terroristen) tauchen in rauhen Mengen aus
verschiedenen Verstecken auf und müssen durch die Maus in das Fadenkreuz genommen werden. Ein beherzter Klick läßt dann
den Schuß aus unserer Pistole fallen. Wer zu lange wartet, bekommt selbst einen Treffer ab und verliert ein Leben. Ist die Waffe
leer geschossen, kann man sie mit Druck auf die rechte Maustaste wieder nachladen - eine Munitionsbegrenzung gibt es dabei
nicht. Zweite Möglichkeit ein Leben zu verlieren ist, wenn man in der Hitze des Gefechts einen plötzlich auftauchenden Zivilisten
das Lebenslicht ausbläst. Deshalb ist hier ein kühler Kopf mehr gefragt als wildes Drauflosballern.
Doch was ist jetzt neu an diesem Spielprinzip werdet ihr euch fragen? Sowas hat vielleicht schon sogar der eine oder andere vor
etlichen Jahren auf seinem C-64 oder Amiga gespielt (ich erinnere mich da ganz dunkel an zwei Spiele namens Capone und
Operation Wolf, die es damals für den A500 gab). Nun ja, Sega hat aus den ehemals Standbild mäßigen Geschieße eine richtig
rasante Fahrt gemacht. Dank einer dynamischen Kamera steht unser Polizist so gut wie nie still. Man ist immer in Bewegung und
läuft sozusagen fortwährend durch verschiedene Locations. Dabei gibt es sowohl "normale" Banküberfälle, die sich vor uns
abspielen, als auch rasante Verfolgungsfahrten und Einsätze in der städtischen U-Bahn. Die meisten Gegenstände können
darüber hinaus durch Beschuß manipuliert werden. Da zerplatzen z. B. Glasfenster, Kisten werden in Trümmer gelegt oder
Kronleuchter können per gezielten Schuß der Erdanziehungskraft ausgesetzt werden. Wer Glück hat bekommt ab und zu eine
neue Waffe spendiert, die sich allerdings im Großen und Ganzen nicht sonderlich von unserem Standard Colt unterschieden.
Die Grafik erhält etwas 3D Karten Unterstützung, was sich aber nicht sonderlich bemerkbar macht. Allerdings kann man die
gegnerischen Personen gezielt per Bein oder Armschuß aus dem Verkehr ziehen. Dafür bekommt man dann auch extra Punkte
gutgeschrieben. Statistiken am Ende jedes Abschnitts klären darüber auf, wieviel % unserer Schüsse getroffen haben bzw.
daneben gegangen sind. Am Ende einer jeden Mission gilt es zudem einen besonders starken Obermotz das Licht auszublasen,
was aber mit der richtigen Taktik nicht allzu schwer ist.
Einen Multiplayer Modus für 2 Spieler ist ebenfalls vorhanden, wobei es nur möglich ist im Team zu arbeiten.
Text von Tom
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Meinung von
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Virtua Cop 2 ist in der Spielhalle als Automatenversion
ohne Zweifel ein großes Vergnügen - besonders im 2-Spieler
Modus. Das liegt aber vor allem auch daran, daß die
Spieler in einem solchen Fall vor einer riesigen Leinwand
stehen und mit einer Plastikpistole richtig aktiv
den Bildschirm bearbeiten. Logisch, daß das ganze
tierisch viel Bock macht.
In der PC Version sieht das allerdings schon bei weitem anders aus. Selbst auf einem 17" Bildschirm kommt das Feeling nicht mal
ansatzweise so rüber wie am Automaten und von der Steuerung mal ganz zu schweigen. Eine Maus ist eben nun mal keine Pistole
;)
Und so verkommt das Spiel schon nach wenigen Durchgängen zur Langweile. Zwar sind viele nette Gags dabei und auch die
Kameraführung ist mal was neues, was es in diesem Kategorie Action bislang noch nicht gab, doch das alles kann Virtua Cop
2 nicht raus retten, denn es passiert einfach nach dem fünften Spiel nichts mehr - die Luft ist viel zu schnell raus.
Zu gute halten muß man Sega auf alle Fälle, daß das Produkt sauber auf den PC umgesetzt wurde. Die Grafik ist ordentlich
anzusehen, die Steuerung ist auch ohne Fehl und Tadel. Beim Sound haben die Programmierer ebenfalls nichts falsch gemacht.
Allerdings sind die 3 Abschnitte viel zu wenig - ein geübter Spieler hat VC2 höchstwahrscheinlich bereits an einem
Wochenende durch, wobei ich sagen muß, daß ich persönlich so lange nicht durchhalten würde, sondern vorher wohl vor
Langweile vom Stuhl gekippt wäre ;)
Alles in allem also in ordentliches Spiel, das aber auf dem PC nicht unbedingt einen fruchtbaren Boden gefunden hat.
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Genre:
Action
Erschienen: 01/97
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| P100 / 16MB |
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P200 / 80MB
mit Voodoo 1 |
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Cel 300 / 128MB
mit Voodoo 2 |
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Cel 366 / 128MB
mit Riva TNT |
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache |
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Sega
Variabel
An einem PC, Modem/Nullmodem
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