Das Spiel

ST Voyager - Elite Force
- Lieber spielen als schauen -
Letzte Änderung am 09.11.2000


Die Entwicklung der 3D Shooter geht schon seit einiger Zeit in zwei verschiedene Richtungen. Während es immer mehr Menschen gibt, die sich durch die Möglichkeit der weltweiten Vernetzungen eher die reinen Multiplayer Titel a la Quake 3 Arena wünschen, findet sich mittlerweile auch wieder eine gewachsene Schar an Solospielern, die auf ein schönes Szenario und Story wert legen. Dies bewies erst kürzlich das sehr erfolgreiche Half-Life und geht nun mit Star Trek Voyager: Elite Force in die nächste Runde, denn eben jenes Spiel ist ein Solo Shooter wie er im (Referenz-)Buche steht.

Beginnen wir, wie so oft, mit der Story von Elite Force. Wie zu erwarten ist die USS Voyager Dreh- und Angelpunkt des Geschehens. Auf unserer langen Heimreise in den föderalen Alpha Quadranten trifft die Crew um Captain Janeway auf ein feindlich gesinntes Raumschiff. Dies wäre an und für sich nichts neues, schließlich hat die Voyager ja schon so manchen Konflikt hinter sich gebracht. Diesmal endet es aber eher Star Trek untypisch: Mittels Waffeneinsatz blasen wir das fremde Schiff zu einem vakuumverpackten Aschehäufchen und wundern uns über die daraufhin folgende Energiewelle, die unser Schiff mit Sack und Pack in eine ungewisse Zukunft teleportiert. Kurze Zeit später befindet sich Schiff und Crew auf einer Art von Raumschifffriedhof. Entkommen ist durch ein starkes Energiefeld, welches um den Friedhof herum errichtet wurde, auch nicht möglich. So schwebt die Voyager nun also saft- und kraftlos im All herum und harrt der Dinge, die da kommen mögen... und die kommen bestimmt.
Das ist nun also die ungefähre Ausgangsituation des Spiels. Der Spieler verkörpert den jungen und tapferen Fähnrich Munro, der einer speziellen, von Tuvok gegründeten Spezial Einheit namens Hazard Team zugeteilt wird. Diese Gruppe von ausgesuchten Spezialisten soll in brenzligen Situationen für die Sicherheit der Voyager sorgen und steht nun vor ihrer Bewährungsprobe: Während die Voyager verzweifelt versucht, sich aus den Fängen einer überirdischen Macht zu befreien, ist das Hazard Team dafür zuständig, die notwendigen Grundlagen zu schaffen - und zwar mit Waffengewalt.

So kommt es auch, daß wir während der Mission auf diverse Raumschiffe verfrachtet werden und dort auf außerirdische Lebensformen, gestrandete Föderationsmitglieder und Klingonen, auf unsere guten alten Freunde "Die Borg" und letztendlich unserem Gefängniswärter stossen, der durch eine gigantische Maschine namens "Forge" die Herrschaft über alle bekannten Galaxien erringen will. Und dorthin gelangt man früher, als man als ahnungsloser Käufer vermutet, denn der Spass, den man für die rund 90,- DM erhält, ist vergleichsweise kurz: Bereits nach 1-2 Tagen heftigen Spielens ist das Ende von Elite Force erreicht. Zwar gibt es mehrere Schwierigkeitsgrade, doch die Motivation ein so storygetragenes Spiel noch einmal durchzuzocken, hält sich doch in Grenzen.

Apropos Story: Diese ist zusammen mit der gigantischen Star Trek Atmosphäre wohl das ausgeprägteste an Raven Software's Ego Shooter. Ständig wird die Geschichte durch Zwischensequenzen oder in-game Grafiken weitererzählt. Wenn man durch das Raumschiff schlendert und hier&dort ein nettes Gespräch mit Kollegen beginnt, fühlt man sich zeitweise wie in das gute alte Wing Commander versetzt - nur werden bei Elite Force die meisten Handlungen direkt in der Spielengine geführt, wie es bei modernen 3D Games heutzutage ja üblich ist.

In Sachen Star Trek Atmosphäre steht die Voyager allein auf weiter Flur da. Soviel Wiedersehensgefühl mit alten Bekannten der Crew in keinem anderen ST Spiel auf. Da wird man einmal vom holographischen Doctor behandelt, dann hilft uns sexy 7of9 bei einem Auftrag gegen die Borg und Captain Janeway erteilt Befehle, während bei Commander Tuvok ganz nach vulkanmanier auch nach erfolgreichen Missionen kein Wort des Lobs über die Lippen kommt. Erfreulicherweise wurden für die Stimmen der Figuren die Originalsynchronsprecher verpflichtet - schaltet man dagegen auf die optionale US Version um, darf man sogar die echten Schauspielerstimmen genießen.

Einer der wichtigsten Punkte in einem 3D Shooter sind immer Grafik, Sound und Steuerung. In Sachen Grafik brauche ich eigentlich nur sagen, daß Raven Software wie bei jedem Produkt die aktuelle ID Engine nutzt - was im Endeffekt heißt: Elite Force basiert auf der Quake 3 Arena Grafikengine, die sogar noch einige schönere Kulissen zu bieten hat, als die von Quake 3. Dafür sind allerdings auch vergleichsweise die Figuren des Spiels nicht so gut gelungen, wie die Bots von Arena.

Steuerungstechnisch blieb man auch in bekannten Gewässern, einzig die zweite Waffenoption hebt sich etwas von Quake 3 Arena ab. In Sachen Sound bekommt man das übliche geboten, hier ist die dt. Sprachausgabe eindeutig das Highlight.

Screenshot

Screenshot

Screenshot

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Viele Missionen des Spiels erstrecken sich über mehrere Level, die nacheinander geladen werden. Während des Ladevorgangs wird außerdem ein Autosavestand angelegt, der sich als recht nützlich erwiesen hat. Leider sind die Ladezeit von Leveln und Savegames unverständlich lang. Stirbt man desöfteren an einer schwierigen Stelle, wartet man entnervt auf die Forsetzung des Spiels. Während der Missionen führen unsere Kollegen immer wieder interessante Konversation. So ändern sich Zielsetzungen (überwältigtes Teammitglied befreien etc.) oder es sterben im extremsten Fall sogar einige Mitstreiter. Diese versuchen uns übrigens während einer Mission mit gezücken Waffen zur Seite zu stehen, aber wenn 3 Mann für 1 Monster länger brauchen wie ich für 2, dann kann man sich die Effizienz dieser Personen sicherlich sehr gut vorstellen.

Elite Force ist kein rätsellastiger Shooter, beinhaltet aber einige Stellen, die man nicht nur mit Waffengewalt lösen kann. Daher spricht es ein größeres Zielpublikum an als ein reiner 3D Shooter, in dem nur gemetzelt wird, verprellt aber auch nicht die Hardcore Quakler. Im Spiel bekommt man eine ganze Reihe von Waffen zugeteilt, die wie bereits erwähnt eine 2. Funktion haben. Vom Phaser, zum Photonwerfer bis hin zum außerirdischem Spielzeug ist alles dabei, was sich so ein Sternenkrieger nur vorstellen kann.

Natürlich (wie sollte es bei einer Quake 3 Engine auch anders sein?) gibt es auch einen entsprechenden Multiplayer Modus, der wirklich keine Wünsche offen läßt. Vor allem die Skins sind sehr witzig gehalten - so hat man vom Borg, über die Voyager Crew bis hin zum brutalen Klingonen ist alles dabei, was in der Star Trek Welt Rang und Namen hat. Freilich kann man nicht erwarten, daß die Level so schön ausdesignt sind, wie bei Q3, aber schließlich wurde der Löwenanteil des Spiels für Solisten entworfen.

Text von ATG

Meinung und Bewertung
Meinung von
Tester: ATG
Meinung: sehr gut
Hm, seltsames Gefühl: Während der Missionen dachte ich mir ständig "Na, wann ist das Level denn nun endlich fertig?" und nach 1 1/2 Tagen intensiven Spielens schlug der Slogan plötzlich in "Was, das Spiel ist schon fertig?" um. Tja, so kanns gehen. Auch wenn ich Elite Force nicht für das beste 3D Spiel auf Mutter Erde halte (selbst die Bot Kämpfe in UT und Quake 3 machen mir da noch ein Quentchen mehr Spass), war das Spiel dank genialer Atmosphäre und schöner Story ein toller Zeitvertreib.

Auch die Grafik konnte überzeugen, selten sah man solche schön-schaurige Ortschaften in einem 3D Shooter. Die Originalsprecher der dt. Version liesen den Wiedererkennungswert mancher Spielfiguren extrem in die Höhe schnellen, nachdem nicht jedes bekannte Crewmitglied rein äußerlich sofort 100%ig erkennbar war.

Was mir noch auffiel: Die Steuerung und Kollsionsabfrage zu Objekten kam mir in Quake 3 sauberer als in Elite Force vor. Vielleicht ist das aber auch nur rein subjektiv - sonderlich stören tut es so oder so nicht.

Ingesamt gesehen also ein Spitzenspiel, das allerdings allein schon durch die kurze Spielzeit nicht in höhere Wertungsränge aufsteigen kann/darf - schließlich erwartet man bei einem Vollpreisspiel auch eine Vollpreisspielzeit dahinter und die ist nun mal nicht gegeben...
Wertung: 84%

Meinung von
Tester: Tom
Meinung: sehr gut
Damit ich es nicht vergesse, gleich eine Bemerkung zu Anfang: Elite Force machte auf unserer Testhardware leider kleine Mucken in Bereich Sound (Knackgeräusche während des Spiels und vor allem bei Zwischensequenzen). Woran das lag, konnte ich bis heute nicht rausfinden - da Neuinstallationen und Treiberupdates nichts brachten...

So und nun zur meiner Meinung: Elite Force sieht Klasse aus, spielt sich schön und bietet eine Story, die Spielspass bringt. Es ist außerdem ungeheuer wichtig, daß man nach jeder Mission ein kleines Briefing, Gespräch oder eine Zwischensequenz hat - dadurch kommt ungeheure Motiviation auf, die Voyager wirklich aus dieser Gefangenschaft zu befreien und man fiebert förmlich dem nächsten Kampf entgegen.

Nicht alle Level sind hochspannend, ab und zu kämpft man etwas unmotiviert vor sich hin und hofft auf ein Ende der Mission oder wenigstens auf ein spannendes neues Element. Dies ist ein Punkt, den man z. B. bei Half Life nicht hat, dafür aber bei Spielen wie Quake 2 schon zur Genüge kennengelernt hat.

Besonders angetan haben es mir manche gegnerische Figuren. Wenn die Borgs mit ihrer Infarotschnittstelle über dem Auge auf einen zutapsen oder ein Klingone wildschnaubend in unsere Richtung rennt, kann man es schon mit der Angst zu tun bekommen. Weniger spektakulär sind hingegen unsere eigenen Figuren im wohlbekannten Star Trek Förderationsdress.

Was kann ich abschließend sagen? Wie ATG es bereits erwähnte: Ein Spiel mit dieser ungeheuer kurzen Spielzeit hat es nicht verdient, in den Spieleolymp aufgenommen zu werden - trotzdem ist Star Trek Voyager ein sehr gutes Game - wahrscheinlich das beste im Star Trek Universum. Es ist also ein zweischneidiges Schwert - ich persönlich würde es mir allerdings kaufen, denn lieber 10 Stunden hohen Spielspass als 50 Stunden Langweile. (bitte darauf achten: die Spielspass Wertung ist an für sich höher, bekommt aber Abzüge aufgrund der kurzen Spieldauer).
Wertung: 83%

Hardware Labor

Genre: Action
Erschienen: 01/99
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P200MMX / 80MB
mit Voodoo 1 4MB
: Noch spielbar
Cel 366 / 128MB
mit Riva TNT1 16MB
: Spielbar
PIII 700 / 192MB
mit Geforce2MX 32MB
: Spielbar
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache
:
:
:
:
Raven Software
Variabel
Multiplayer: Netzwerk, Internet
deutsch
 

Copyrights 1999