
Helden des zweiten Weltkriegs
Letzte Änderung am 15.08.99
Der Trend ging und
geht noch immer eindeutig in Richtung der Echtzeitstrategie.
Tausende von Spielern vertreiben sich mit Command&Conquer
und StarCraft
ihre Zeit, weil diese Strategiegames im Gegensatz zu früheren
Spielen des Genres nicht mehr soviel Einarbeitungszeit benötigen
und zudem weniger Tüftelarbeit in Anspruch nehmen als z.
B. ein Spiel wie Civilization oder Battle Isle.
Die letzten Bastionen der Zunft wie SSI's "General"
Reihe oder Ikarion's Demonworld sind nun auch schon eine ganze Weile her
und so fragen sich Liebhaber dieser Hardcore Strategicals
zurecht, wo denn nun endlich frischer Nachschub bleibt.
Und genau hier setzt das neue Produkt der Tomb Raider Herkunftsstätte Eidos an, das auf den schönen Namen
"Commandos" hört. In diesem Spiel hat man die Möglichkeit über sechs verschiedene Einheiten zu gebieten, die in
Funktion und Aussehen grundverschieden sind. Darüber hinaus hat es Eidos hinbekommen, sowohl die Tüftler, als auch die
Echtzeitfreaks unter einen Hut zu bekommen, da Commandos sich grundsätzlich von Westwood's Klassiker unterscheidet,
aber dennoch in Echtzeit abläuft.
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Doch genug Andeutungen - kommen wir mal zum eigentlichen Kern des Spiels: Historisch ist Commandos zu Zeiten des 2.
Weltkrieges angesiedelt. Die Deutschen überrennen Europa und die alliierten Mächte können deren Vorstöße nur ohne große
Verluste unterbinden, wenn sie speziell ausgebildete Männer in geheime Sabotage Aktionen einsetzen. Dies sind wie bereits
gesagt 6 Spezialisten, die unter unserer Obhut die riskantesten Unternehmungen hoffentlich erfolgreich zu Ende führen.
Diese Gruppe besteht im Einzelnen aus dem...
... Green Beret: Der Allrounder im Team. Er hat die Möglichkeit, sich in den Boden zu buddeln und damit unsichtbar für die Augen
feindlicher Soldaten zu werden. Darüber hinaus kann er einen Störsender anbringen, seine Gegner mit einem Messer erledigen
und deren Leiche sicher verstecken.
... Taucher: Wie der Name vermuten läßt, ist der Taucher für die nassen Gefilde im Spiel zuständig. Er kann als einziger ein
Schlauchboot bedienen und mittels Atemgerät unter Wasser bleiben, um dann lautlos mit einer Harpune in der Hand vor seinem
Gegner wieder auftauchen.
... Fahrer: Dieser Bursche kann nicht nur jede Art von Fahrzeug bedienen, sondern auch als einziger mit einer Maschinenpistole
seinen Gegnern einheizen. Außerdem besitzt er einen kleinen Verbandskasten, um die schlimmsten Verwundungen zu stoppen.
... Scharfschütze: Der Gefährlichste unter den Commandos. Mit seiner begrenzten Munition und dem Schalldämpfer auf
seinem Gewehr kann er feindliche Ziele lautlos und über jede Entfernung um die Ecke bringen. Auch er besitzt einen
Verbandskasten.
... Sprengmeister: Mittels Zeitbomben und Fernzünder-Dynamit ist er für alles explosive zuständig. Mit Hilfe seiner Zange ist es
möglich, Drahtzäune zu zerschneiden.
... Spion: Die kurioseste Einheit ist der Spion. Er kann feindliche General's Uniformen anziehen und damit sämtliche Soldaten vor
sich salutieren lassen. In einem Moment der Ablenkung kann er die Soldaten zudem lautlos mittels Giftspritze ausschalten und
wegschleppen.
Gespielt wird das Ganze aus der isometrischen Perspektive. Das Spielfeld besteht aus einer großen Karte, die dank ihrer
gerenderten Grafiken sehr detailliert gestaltet worden ist und in jeder Mission unterschiedliche Gegebenheiten zeigt. So darf man
sich zu Anfang in Norwegens wunderschöner Winterlandschaft mit Seilbahnen und Staudämmen herum ärgern und in späteren
Leveln in entsprechender Kluft dem afrikanischen Wüstensand "Guten Tag" sagen.
Natürlich kann man unsere Leute nicht einfach durch die Gegend laufen lassen, denn überall stehen feindliche Soldaten, die ein
bestimmtes Blickfeld haben. Mittels gedrückter Shift Taste und Mausklick auf einen dieser Soldaten kann man genau erkennen,
über welches (dynamische) Blickfeld dieser besitzt. Dieses Blickfeld besteht aus zwei Bereichen: Zum einen dem hellgrünen
Bereich, der den unmittelbaren Blick anzeigt und dann noch die dunkelgrüne Sektion, in der sich unsere Mannen nur dann
aufhalten dürfen, ohne entdeckt zu werden, wenn sie sich auf den Boden legen und dort entlang robben. Die Blickfelder der
einzelnen Soldaten unterscheiden sich im Grunde genommen nicht. Jedes hat einen gewissen Radius nach links und nach rechts,
der hin- und herschwenkt.
Schwieriger wird's da schon, wenn sich der betreffende Soldat auch noch bewegt. Um an so einer Wache vorbeizukommen hilft
nur das unbemerkte Ausschalten mittels Messer oder Giftspritze bzw. Harpune. Doch aufgepaßt: Sollte man dabei entdeckt
werden, sei es durch unser Erscheinen in einem Blickfeld oder durch die Leiche, die man evt. nicht weggeräumt hat, wird
unweigerlich der Alarm ausgelöst und das Level wird um einiges schwieriger zu beenden sein.
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In späteren Missionen ist es dann sogar so schlimm, daß sich die Blickfelder der Wachsoldaten teilweise überlappen und man nur
noch mit geschicktem Taktieren eine Mission erfolgreich hinter sich bringen kann. Wichtig dabei ist, daß ihr die Fähigkeiten eurer
Einheiten miteinander kombiniert und geschickt einsetzt. So kann z. B. der Spion die Wachen ablenken, während sich von hinten
der Green Beret mit einem Messer heranschleicht und beide Soldaten ins Jenseits befördert. Dann ist wiederum schnelles Timing
angesagt, um die Leichen in einen versteckten Bereich zu bringen, bevor einer der Wachposten wieder von seiner
Umrundungstour zurückkehrt.
Die Missionsbriefings finden zu Anfang jeder Mission statt und werden in deutscher Sprachausgabe sehr detailliert erklärt. Nicht in
jedem Level hat man alle sechs Commandos an seiner Seite, so daß oftmals Taktiken, die man in vorherigen Missionen
erfolgreich angewandt hat, nicht mehr möglich sind und man sich neue Strategien ausdenken muß. Meistens heißt das
Missionsziel Sprengung eines bestimmten Gebäudes oder Gegenstandes. Doch so einfach wie sich das anhört, ist es auf keinen
Fall. Bevor man überhaupt in die Nähe des Ziels kommt, stehen uns ganze Trupps von feindlichen Soldaten im Weg, die man
entweder geschickt umgehen oder raffiniert beseitigen muß.
Auch wenn jede Einheit eine Pistole besitzt und damit die Möglichkeit hat, einige feindliche Einheiten zu töten, so ist das nicht der
Sinn von Commandos. Viel mehr muß darauf geachtet werden, möglichst unentdeckt zu seinem Ziel zu gelangen. Darüber
hinaus ist es natürlich auch nötig, unbeschadet eine Mission zu verlassen, was ebenfalls einige Vorbereitungsarbeit kostet.
Die Benutzerführung ist sehr einfach gehalten: Mittels Klick auf den Spezialisten bekommt man rechten unteren Spielfeldrand eine
Auswahl an Möglichkeiten der jeweiligen Figur. Ein Klick auf einen Bereich der Karte läßt diese Person dann dorthin bewegen. Am
oberen Spielfeldrand befinden sich die Angaben über den Zustand unserer Mannen, sowieso einige Actions-Icons.
Es gibt nebem dem Solomodus noch die Möglichkeit, im Multiplayerverfahren zu spielen, was aber spieltechnisch nicht so recht
Spaß macht.
Als etwas weit hergeholten Vergleich könnte man sich Tetris vorstellen, bei dem ein Spieler die Steine dreht und ein anderer die
Lücken damit ausfüllt.... So ganz sinnvoll ist das nicht und genauso stellt es sich ein wenig auch bei Commandos dar,
weshalb sich das Spiel eher für den Solobetrieb eignet. Die Hardwareanforderungen sind aufgrund der hauptsächlich
vorgefertigten Grafiken recht klein gehalten. Ein P133 mit 32 MB Ram reicht vollkommen, um in den vollen Genuß des Spiels zu
kommen.
Text von ATG
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Meinung von
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Um ehrlich zu sein, bin ich zwar ein großer Fan der
globalen Strategiespiele im Sinne von Civilization
und natürlich der Echtzeitstrategie a la Star
Craft, aber mit Battle Isle und ähnlichem
konnte ich schon immer recht wenig anfangen...
Eine erfreuliche Ausnahme war da Commandos, welches mich zwar nicht so fesseln konnte, wie die beiden erst
genannten Spiele, aber dennoch lange genug, um mir ein Urteil zu bilden, das auch Fans von Taktikspielen zufrieden stellen
sollte.
Commandos hat einen großen Vorteil: Es ist durch seine sehr schöne Grafik und seinen Echtzeitmodus sehr schnell
zugänglich. Man hat es eben nicht meiner einer riesigen Truppenvielfalt zu tun, deren Stärken und Schwächen man nur über riesige
Tabellen erfahren kann, sondern eben mit einer kleinen Truppe, bei der man von jeden einzelnen Mitglied weiß, was er kann und
wofür man ihn einsetzen muß.
Durch die Blickfeldoption, die ich so ausgeprägt in noch keinem anderen Computerspiel erlebt habe, wird man unweigerlich in
frühere Tage zurückversetzt (als man noch keinen PC hatte *g*), in denen man mit Freunden zusammen Schach gespielt hat und
immer schauen mußte, welche Figur nun von welcher anderen Figur gedeckt wird...
Der Echtzeitaspekt bringt übrigens eine wohltuende Dynamik in das Spiel, bei der man nicht wie bei Battle Isle oder
Panzer General hunderte von Zügen machen muß, um herauszufinden, daß es doch die falsche Taktik war. Hier sieht man
sofort, ob etwas funktioniert oder nicht. Daher wirkt das Spiel sehr viel transparenter.
Trotzdem hat sich bei mir nach Beenden der Norwegen Kampagne ein wenig Langweile aufgetan. Es verändert sich im Grunde
genommen im Laufe des Spiels nicht mehr viel - das Ganze wird halt nur immer schwerer und komplexer. Wobei ich hierzu noch
sagen möchte, daß Commandos nicht für Anfänger oder ungeduldige Naturen geeignet ist.
Fazit: Ich persönlich bin zwar nicht so ein besonders großer Fan von Commandos und es würde wahrscheinlich auch
niemals in meinen Top Ten der besten Computerspiele auftauchen, doch da es unumstritten sehr gute Qualitäten hat und ich im
Sinne der Leute werten möchte, die solche Art von Spielen mögen, bekommt das Spiel von mir die 80% Marke.
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Meinung von
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Ich gebe zu, daß Commandos sicherlich eines
der Spielehöhepunkte des Jahres '98 war (was ja auch
die Verkaufszahlen durchaus bestätigen), aber für
meinen persönlichen Geschmack fehlt es dem Spiel ein
wenig an Abwechslung.
Die Grafik ist ohne Zweifel einen zweiten Blick wert,
der Sound klingt ganz nett und die Steuerung könnte
besser nicht angelegt sein. Doch was hilft das alles,
wenn das Spiel langfristig nicht die Motivation bietet,
die z. B. ein Age of Empires auf mich ausübt.
Die ersten paar Missionen können durchaus überzeugen und bieten auch die nötige Motivation, um weiterzuspielen. Doch um so
größer und schwieriger die Level werden, um so weniger hat man Lust, stundenlang über eine bestimmte Stelle zu brüten, wie man
nun am besten diesen oder jenen Soldaten aus dem Weg räumt. Da es auf die Dauer gesehen auch keine weiteren Einheiten
oder Überraschungen gibt, leidet die Spielspaßkurve nach einiger Zeit doch recht stark...
Trotzdem: Wer die Taktik Einsätze von X-Com mochte, gerne Schach spielt und auf das 2. Weltkriegsszenario steht, der ist bei
diesem Spiel sicher gut aufgehoben. Ich empfehle auf alle Fälle, das Demo von Commandos zu spielen. Wem das erste
Level so gut gefällt, daß er/sie auch 19 weitere Missionen in dem gleichen Stil vertragen kann, sollte zuschlagen!
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Genre:
Strategie
Erschienen: 07/98
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| P100 / 16MB |
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P200 / 80MB
mit Voodoo 1 |
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Cel 300 / 128MB
mit Voodoo 2 |
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Cel 366 / 128MB
mit Riva TNT |
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache |
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Eidos
Normal
Netzwerk, Internet
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