
Remake des Urvaters
Letzte Änderung am 15.08.99
Eigentlich wollte
ich diesen Test damit beginnen, über die Entstehung der
Echtzeitstrategiespiele zu philosophieren und dabei natürlich
dem Urvater Dune 2 meine Ehre zu erweisen. ABER da
ich erstens diese Prozedur schon bei dem Test zu StarCraft zur Genüge durchgeführt
habe und zweitens der Urvater in einer neuen Version hier
auf dem Testerstand steht, will ich es kurz machen:
Dune 2 war der ursprüngliche Beginn dieses Booms, wurde aber von Spielern und der Fachpresse nie richtig
wahrgenommen. Daß dies aber zu Unrecht geschah, will Westwood nun mit der Neuauflage dieses Klassikers beweisen,
das den schlichten Namen Dune 2000 trägt.
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Der Hauptgrund, warum es Dune 2 nie gelungen ist so berühmt wie sein (im Grunde nicht großartig veränderten)
Nachfolger Command&Conquer zu werden, liegt wohl hauptsächlich an den Videosequenzen, für die das Spiel mit den 2
CD's berühmt war. Daher dachte man sich bei Westwood wohl, daß man diesen Erfolg wohl nachholen könne, indem man
dem Wüstenplaneten einen Haufen Videosequenzen spendiert und drei Nullen an den Namen hängt. Dazu das Ganze noch
grafisch "etwas" aufmöbeln und fertig ist der Verkaufsschlager.
Und in der Tat: Wer Dune 2 kennt, wird sich über Dune 2000 schwer wundern, denn neue Einheiten sucht der
Spieler vergebens ... andere Gebäude sind ebenfalls Fehlanzeige ... und was besonders witzig ist: Selbst der Vorspann ist
derselbe geblieben, nur daß es jetzt keine gezeichneten Bilder sind, sondern Render- bzw. Video Sequenzen.
Rein spielerisch hat sich also nicht viel getan. Noch immer haben wir die Wahl zwischen den drei Häusern der edlen Atreides, der
bösartigen Harkonnen und der hinterlisten Händlergilde Ordos. Das Hauptziel ist wie eh und je das Sammeln von Spice. Der
Imperator, der den Planeten Arrakis beherrscht hat einen Wettstreit ausgerufen: Das Haus, welches es schafft, sich gegen die
anderen zwei Häuser durchzusetzen und das meiste Spice aberntet, wird neuer Herrscher des Wüstenplaneten.
Spice ist ein Gewürz, welches für die Raumfahrt von ungeheuer großem Wert ist und daher als Zahlungsmittel für dieses Spiel
dient. Wie schon bei Command&Conquer liegt das Spice auf der Erde und muß von einem Ernter eingesammelt werden.
Wenn dieser voll ist, wird das Spice zu einer Raffinerie gebracht und dort in klingende Münze umgewandelt. Mit diesem Geld kann
man dann wiederum neue Erntemaschinen erbauen, seinen Stützpunkt weiter ausbauen oder Kriegsgeräte kaufen.
Neben den Anfangsmissionen, die teilweise nur im Sammeln von Spice oder im Erstellen von bestimmen Gebäuden besteht, geht
es im Laufe der neun Missionen (pro Haus versteht sich) nur um die völlige Vernichtung der Gegner. Dabei stellt sich heraus, daß
auch hier keinerlei Änderungen im Story Verlauf vorgenommen wurden, denn egal welche Seite man spielt: Es hat nur geringen
Einfluß auf die eigentlichen Missionen. Kein Vergleich also zu Genreprimus StarCraft, welcher uns sogar mit einer
fortlaufenden Story beglückt hat.
Darüberhinaus gleichen sich die Häuser auch spielerisch sehr. Das liegt zum einen an den Gebäuden, die bis auf kleinere
kosmetische Veränderungen identisch sind und die gleiche Funktion erfüllen und zum anderen an den Einheiten, die ebenfalls so
gut wie keinerlei Unterschiede aufweisen. So haben zwar die Ordos die etwas schnellere Trike Version namens "Raider" und die
Harkonnen die etwas aufgemöbelten Panzer, aber im Grunde genommen wirkt sich das nicht sonderlich auf das Spielgeschehen
aus.
Einzige Ausnahme bilden die Spezialwaffen, die alle drei Seiten exklusiv bauen dürfen. So greifen die Atreides mit ihren
Fremenkriegern, Ornithoptern und Schallwellenpanzern an, die Harkonnen können hammerharte Nuklearbomben auf feindliche
Basen werfen. Zudem nehmen es ihre extra schweren Panzer, Devastatoren genannt, mit zwei normalen Tanks problemlos auf.
Die Ordos hingegen lassen ihre Saboteure auf ihre Opfer los, die ein komplettes Gebäude in Schutt und Asche legen können,
wenn sie nicht vorher aufgehalten werden und haben zusätzlich als besonderes Schmankerl einen Raketenpanzer, der mit seinem
Gas feindliche Fahrzeuge für kurze Zeit unter unserer Flagge kämpfen läßt.
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Der eigentliche Unterschied
zum Vorgänger liegt also eher in der grafischen Natur. Die
damalige niedrige Auflösung mußte einer Svga Darstellung
in 640x480 Pixel weichen, die Darstellung der Gebäude und
Einheiten wurde aufgemöbelt und statt der damaligen Missionsbeschreibung,
die als reiner Text verfaßt wurde, wird einem jetzt vor
jedem Level eine wunderschöne Videosequenz gezeigt, die
filmreife Qualitäten besitzt. Die Grafik Engine wurde übrigens
zu größten Teilen von Red Alert übernommen, denn was einem hier geboten
wird, ist teilweise schon ein wenig altertümlich. Vor allem
die Infantrieeinheiten bilden hier das Schlußlicht der grafischen
Finesse - sehen sie doch mehr oder weniger wie ein Strich
in der Landschaft aus ... Dafür sind allerdings die Explosionen
vom Feinsten und können einem durch kleinere Transparenzeffekte
vor allem zu Anfang immer wieder in Erstaunen versetzen.
Steuertechnisch waren Westwood's Programmierer glücklicherweise nicht ganz so faul: Man stelle sich vor, es gäbe keine
Funktion, um mehrere Einheiten in ein Kästchen zu ziehen, wie es beim Vorgänger war... das wäre eine echte Qual gewesen *g*.
Stattdessen wurde die Benutzerführung sinnvollerweise an den Command&Conquer'schen Standart angepaßt.
Dune 2000 unterstützt natürlich mehrere Mehrspielermodi, die sich über die Internet Verbindung via
Westwood-Chat, über Netzwerk und Modem/Nullmodemkabel erstrecken.
Text von ATG
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Meinung von
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Dune 2000 bietet also genau das Gleiche wie
bei seinem Erscheinen vor einem halben Jahrzehnt,
hat die grafische Finesse des Oldie's Command&Conquer
2 und kostet saftige 80 DM.
Lohnt sich der Kauf? Tja, das ist die große Frage, denn ich wundere mich wirklich, warum ich Dune 2000 so ausgiebig
gespielt habe... So brutal es nämlich klingen mag: Die drei Häuser bieten zusammen genommen weniger innovative Einheiten, als
bei manchem Konkurrenten eine einzige Rasse. Unterschiede gibt es so gut wie überhaupt keine. Und so lächerlich es sich auch
anhört: Während des Spiels hatte ich so manches Mal das Gefühl, daß sich Westwood nicht mal die Mühe gemacht hat,
die Missionskarten des Oldies zu überarbeiten.
Doch irgendwas muß ja für dieses Remake sprechen und so muß ich unverhohlen zugeben, daß mir Dune 2000 vor allem
wegen der tollen Atmosphäre einen Heidenspaß gemacht hat. Das fängt schon beim Vorspann an und geht bei der perfekt
synchronisierten Häuserbeschreibung weiter, die einem Schauer der Freude über den Rücken treibt, wenn die Hintergrundstimme
mit der Beschreibung des Haus Harkonnen beginnt und in einem das Bedürfnis mit dem Spielen anzufangen hochtreibt. Den
krönenden Abschluß bilden dann die einzelnen Videosequenzen, die man sich ja in dreifacher Ausführung zu Gemüte führen kann
und wohl der Hauptgrund sind, weshalb man Mission um Mission weiterspielt.
Meine absoluten Favoriten sind in diesem Zusammenhang die Ordos, deren Mentat ein gewisses Borg Flair rüberkommen läßt :)
Eine Fazit zu ziehen ist demnach äußert schwer. Ich glaube, daß jeder, der Dune 2 gerne gespielt hat, auf alle Fälle wissen
sollte, worauf er sich da einläßt: Es gibt wie gesagt im spielerischen Bereich KEINE Veränderungen! Neulinge werden vielleicht
von der etwas altbackenen Aufmachung enttäuscht sein.
Wer damit leben kann, bekommt eines der atmosphärischsten Echtzeitstrategiespiele präsentiert, die es im Moment zu kaufen
gibt. ... So lautet unsere Empfehlung...
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Meinung von
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Dune2 war das erste Echtzeit-Strategiespiel
und eine wahre Flut folgte. Von Dune 2000 erwartete
ich eine Menge, denn schließlich war es der Nachfolger
von einem echten wahren KLASSIKER.
Aber ..... " zum 2. Mal aufgebrühter Kaffee ist kein Vergleich zum Original".
Die Grafik wurde um ein X-faches verbessert, was auch kaum anders machbar war, denn die alte Dune2-Grafik wird ja fast
nicht mehr unterstützt, so alt ist das gute Ding. Trotzdem hängt Dune 2000 seinen Konkurrenten doch um vieles nach - so
muß man Einheiten immer wieder einzeln bauen und pro Fabrikart nur eine Einheit, es bringt also nichts 5 Kassernen zu haben,
man kann eh nur eine Einheit machen, dann erst wieder die nächste.
Dieses nervige Manko wurde schon bei Star
Craft beigelegt, und das ist etwas älter als
Dune 2000. Also doch nur altes Spiel in neuer
Verpackung, was einst auf 3 Disketten im 1,44MB Format
paßte wird nun mit Grafik aufgepumpt, damit sich ne
CD lohnt.
Wer noch irgendwo im Schrank das gute alte Dune2 hat: es reicht völlig dieses zu installieren und schon könnt ihr
mitreden, wenn sich jemand über Dune 2000 unterhält. Für alle diejenigen, für die zu einem Strategiespiel auch eine gute
Grafik gehört, und ihrem PC die alte Grafik nicht antun wollen, lohnt die Investition.
Der Hinweis für besorgte Eltern: mal von den obligatorischen epileptischen Standard-Hinweisen, die mittlerweile jedem Spiel
beiliegen, abgesehen, ist nichts sonderlich erwähnenswert.
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Genre:
Strategie
Erschienen: 09/98
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P100 / 16MB |
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P200 / 80MB
mit Voodoo 1 |
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Cel 300 / 128MB
mit Voodoo 2 |
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Cel 366 / 128MB
mit Riva TNT |
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache |
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Westwood Studios
Normal
Netzwerk, Internet, Modem/Nullmodem
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