
Fantasy Gemetzel in feinen Texturen
Letzte Änderung am 15.08.99
Schon Anno '92 ´zeigten die Programmierer Raven Software's mit dem Rollenspiel "Black Crypt", daß sie einen ausgesprochnen Sinn für Fantasy Games und vor allem einiges auf dem Kasten haben. Auch mit nachfolgenden Produkten wie Shadowcaster und Heretic blieb man seiner Linie treu.
Kein Wunder also, daß Hexen und sein brandneuer Nachfolger
Hexen 2 in dieselbe Bresche schlagen. Doch während
sich der Spieler in Teil 1 noch mit der veralteten Doom
Engine gegen finstere Magier und Flugungeheuer zur Wehr
setzen mußte, wurde für den neuesten Part extra die Quake-Engine
lizensiert und zudem noch um einiges verfeinert.
Natürlich mußte die Science Fiction Umgebung des indizierten
Quake einem
atmosphärerischen Fantasy Ambiente weichen. So bewegen wir
uns im ersten Level in einem mittelalterlichen Schloß, besuchen
Maya- und Ägypterpyramiden und finden uns ganz am Schluß
schließlich in einer römisch angehauchten Gegend wieder.
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Die Vorgeschichte wird im Handbuch und (überraschenderweise) auch im Intro sehr stilvoll erzählt:
Die Welt Thyrion und seine vier Kontinente wurde einst von einem finsteren Wesen namens Eidolon erobert, der vier apokalyptischen Reiter als Statthalter für die einzelnen Kontinente eingesetzte. Daß aus so einer "Zwangsehe" nichts gutes Entstehen kann, zeigt schon allein die Tatsache, daß nach etlichen blutigen Überfallen der Schattenreiter, die Bevökerung des
Planeten erheblich dezimiert wurde und diese sich nichts sehnlicher wünscht, als endlich dieses Joch aus Angst und Unterdrückung abstreifen zu können.
Kein Wunder also, daß sich eines schönen Tages ein Held
der Sache annimmt, um es mit den Reitern und natürlich Eidolon
höchstpersönlich aufzunehmen! Und welcher Mann/Frau könnte
sich für eine solch große Aufgabe wohl besser eignen, als
ein kampferprobter PC Spieler, der womöglich schon etlichen
Außerirdischen in Quake
und Duke Nukem
den Hintern versohlt hat?
Jede der vier Level stellt dabei einen Kontinent dar, der von einem apokalyptischen Reiter beherrscht wird und sich uns als Endgegner in den Weg stellt. Wurden schließlich alle Level absolviert, bedarf es natürlich noch der Beseitigung des Obermotzes Eidolon.
Ähnlich wie schon beim Vorgänger haben wir die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Charakteren. Diesmal sind es sogar vier an der Zahl, die sich freilicherweise in Aussehen und Eigenschaften voneinander unterscheiden.
Jeder Klassentyp besitzt vier Waffen und Spezialfähigkeiten, die sie voneinander unterscheiden. Zudem besitzt jeder Held eine gewisse Anzahl an blauen und grünen Mana, die für einige Waffen unbedingt benötigt werden. Charakterwerte wie Stärke und Intelligenz sind natürlich ebenfalls unterschiedlich verteilt. Überflüssig zu erwähnen, daß der Magier ungleich mehr im Köpfchen hat,
als sein Kämpfer Pendant.
Für jedes getötete Monster erhalten die Helden Erfahrungspunkte, was sich ab einer gewissen Anzahl in einer Levelerhöhung
auswirkt. Diese wiederum hat den Vorteil, daß sich die Charaktereigenschaften positiv verändern.
Als da wären:
| Der Paladin! |
Rein körperlich die stärkste der vier
Figuren. Wo dieser Typ mit der Faust hinschlägt (was auch Anfangs nötig ist - da man noch
keine Waffe besitzt), wächst kein Gras
mehr. Er hat den Vorteil, daß er nicht nur die mit Abstand beste Konstitution besitzt, sondern
zudem unbegrenzt tauchen kann und
sich ab und zu in einen unbezwingbaren Beserker verwandelt. Seine Waffen sind neben der
Faust ein Vorpal Schwert, eine Axt und
der sogenannte Läuterer, der Feuerbälle abwirft. |
| Der
Crusader! |
Er ist zwar nicht
ganz so stark wie der Paladin, kann
sich dafür allerdings selbst heilen und hat zudem die Möglichkeit, sich mit den Seelen seiner
besiegten Gegner für einige Zeit
unverwundbar zu machen. Seine Waffen sind der Kriegshammer, die Eiskeule und zwei Stäbe
die Wirbelstürme entfachen und
Laserstrahlen abgeben. |
| Der
Necromancer! |
Der mit
Abstand am gefährlichsten aussehende
Gegner ist wohl der Necromancer - auch Herr der Toten genannt. Dieser freundliche Mensch
(?) benutzt die Seelen seiner
getöteten Feinde, um nach seinem Ableben wieder mit voller Kraft aufzuerstehen. Zudem gibt
ihm ein Schlag seiner Sichel ab und
an wieder etwas an Lebensenergie zurück. Seine Waffen sind die oben besagte Sichel, ein
Zauberstab und ein Zauberbuch, das
mit der Zeit zwei Zaubersprüche zur Auswahl stellt: Energiebälle und den Knochensplitter
Zauber. Der Stab ist allerdings am
gefährlichsten, denn er feuert einen magischen Raben auf den Gegner. |
| Die
Assasine! |
Endlich kommt
auch mal eine weibliche Heldin zum
Zug und was für eine: Die Meuchelmörderin hat die tolle
Fähigkeit, sich an dunklen Orten völlig unsichtbar zu machen. Außerdem ist sie für ihre
Anschleichmanöver berühmt. Zu ihren
Waffen gehören Dolche, eine Armbrust, Granaten und der Stab des Set, der mit Stahlketten
seine Gegner ins Jenseits befördert.
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Neben den oben erwähnten Waffen gibt es noch eine Reihe Spezialgegenstände, wie etwa Zaubertränke, fliegende Drohnen, die
uns vor Feinden schützen, magische Bücher, die die Kräfte des Spielers zeitweise verstärken und vieles mehr. Zudem haben wir
noch die Möglichkeit, uns durch Rüstungsteile besser vor Angriffen zu schützen. All dies wird in unserem Inventar genau
festgehalten und ist über die Tastatur anwählbar.
Und da wir schon beim Thema sind... Die Steuerung erfolgt entweder über die Tastatur, die für manche Aktionen wie Gegenstände
benutzen oder Waffen wechseln sowieso unabdingbar sein wird, oder über Joystick. Natürlich kann man sich seine Tasten und
Joypadknöpfe selbst definieren. Eine Kombination aus beiden Varianten ist wohl die beste Steuerungsmethode, da es doch sehr
nervig ist, mit der Tastatur sämtliche Aktionen durchzuführen.
Sämtliche aus Quake
bekannten Optionen und Aktionen sind übrigens auch in Hexen
2 möglich. So kann der Spieler hoch und runter sehen
(was bei einigen Monstern übrigens auch nötig ist) und mittels
der berühmt berüchtigten Console Befehle eingeben, um beispielsweise
den CD Player zu aktivieren oder sich mittels Cheats das
Spiel zu erleichtern.
Kommen wir zur Grafik. Diese ist natürlich dank der Quake Engine sehr echt und kommt realistisch über den Monitor. Die Monster
sind in "echter" 3D Grafik gehalten und wirken damit plastischer, was zudem auch für fast ALLE Gegenstände im Spiel gilt. Diese
lassen sich sogar bis ins kleinste Detail zerschlagen. Eine Tatsache, die ich persönlich schmerzlich erfahren mußte, als ich
meinen Helden neugierigerweise den Stützbalken eines Hauses zerschlagen ließ. Das Resultat war ein eingestürztes Haus, das
der Gesundheit meines Charakters nicht gerade förderlich war...
In SVGA sieht Hexen 2 absolut genial aus, aber das
wirkt sich leider auch auf die Geschwindigkeit des Spiels
aus. Um es gleich vorweg zu sagen: Wer bei Hexen 2
nicht mindestens 32 MB Ram hat, wird im SVGA Modus (und
auch in VGA) keine Freude an dem Spiel haben. Zudem sollte
der Prozessor mindestens ein 166 MHZ, allerdings besser
noch ein 200er Pentium sein, damit das Spiel nicht in einem
Ruckelkonzert endet. Wir testeten das Spiel mit einem 133
MHZ Pentium mit 32 MB Ram und konnten lediglich ausreichend
schnell im leider entscheidend häßlicheren VGA Mode spielen.
Dies ist auch der Beweis dafür, daß Hexen 2 um einiges
detailreicher ist, als Quake.
Denn während ID's Vorzeigegame in 640*480 noch einigermaßen
gut spielbar war, ist bei seinem Fantasy Pendant einiges
an Rechenpower gefragt.
Wer eine Voodoo Grafikkarte sein Eigen nennt, hat die Glückskarte gezogen. Hexen 2 ist nämlich eines der ersten 3D
Actiongames, die diese Karte unterstützen und kann somit mit besonders schönen Texturen aufwarten.
Leztenendes stellt sich nur noch die Frage, ob es sich bei Hexen 2 um ein Rollenspiel oder mehr um ein Actiongame
handelt, denn trotz starker Metzelanteile besitzt das Spiel einige Rätsel und natürlich noch die rollenspieltypische Charakterpflege.
Trotzdem wäre es wohl zu übertrieben, wenn man behaupten würde, daß es sich hier um einen Vertreter a la handelt. Hexen 2 ordnen wir daher der Kategorie Action zu und lassen es bei der Tatsache, daß das
Game stark rollenspielorientiert ist.
Noch ein Wort zum Multiplayermodus: Eine Netzwerkoption für bis zu 16 Spieler, eine Modem- und sogar Internetunterstützung soll
das Spiel besitzen. Wir konnten leider noch keine dieser Features ausprobieren (was aber nicht heißen soll, daß wir es nicht noch
machen werden ;-)
Text von ATG
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Meinung von
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Mit Hexen 2 geht der Traum eines jeden Rollenspielers
in Erfüllung:
Endlich mal ein Actiongame, das nicht nur ein Fantasy Ambiente bietet, sondern zudem noch richtiges Charakterdesign und Puzzle
beinhaltet. Daß zudem die technische Ausführung stimmt, ist um so erfreulicher - waren doch die bisherigen Vertreter der Fantasy
3D Action eher auf unterem Doom Niveau angesiedelt.
So ganz nebenbei steckt Hexen 2 außerdem die Meßlatte für kommende 3D Shooter noch ein recht großes Stück höher,
denn die Quake Engine, die bislang "state of the art" war, ist stark weiterentwickelt und verfeinert worden, so daß die Atmosphäre
des Spiels schon allein der Grafik wegen sehr hoch angesiedelt ist.
Daß zudem nicht nur wild herumgeschossen wird, sondern auch einige Puzzle zu knacken sind, mag für viele den Motivationsfaktor
noch zu erhöhen; wobei ich allerdings eine kleine Einschränkung anbringen muß.
Ich denke nämlich, daß die Puzzle für reine Rollenspieler zu simpel und für Profiquaker einfach nur nervend sind. Wahrscheinlich
wird Hexen 2 eher für Allroundspieler eine Offenbarung sein.
Wo viel Licht ist, gibts zumindest auch einen kleinen Schatten: So finde ich es sehr schade, daß Raven Software die
Engine nicht so optimiert hat, daß das Spiel anständig schnell auf einigermaßen guten Rechnern läuft.
Daß ein 133er mit 16 MB Ram bei dem immensen Grafikreichtum ins Schwitzen kommt, ist zwar durchaus nachvollziehbar, aber
warum selbst ein 166er mit 32 MB nicht den SVGA Anforderungen genügt, wundert mich schon ein wenig. Zudem ist die VGA Grafik
so verunstaltet, daß man auf den ersten Blick kaum einen Unterschied zwischen Hexen 1&2 ausmachen kann. Da hilft
wirklich nur der Kauf einer 3Dfx Karte, um in den vollen grafischen Genuß zu kommen.
Doch genug gemosert: Hexen 2 ist der ultimative Trip in eine geniale Fantasy Welt und ist für Rollenspieler und Actionfans
gleichermaßen zu empfehlen.
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Meinung von
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Das erste, was mich an Hexen 2 verwundert hat,
ist die Tatsache, daß es als erstes 3D Actionspiel
überhaupt, in komplett deutscher Sprache auf den Markt
gebracht wurde (zumindest so weit ich das weiß). Doch
da dies nichts über die Qualität eines Spieles aussagt,
will ich mich jetzt lieber der richtigen Bewertung
des Games zuwenden:
Hexen 2 hat absolut starke Grafik - zumindest solange man in SVGA bzw. im Voodoo Modus spielt und dies werden
bestimmt die wenigsten tun, außer sie haben einen dicken Pentium PC auf dem Schreibtisch stehen.
Wie es ATG schon andeutete, bin ich übrigens auch der Meinung, daß echte Duker und Quaker das etwas gemächlichere
Fantasy Ambiente mit Rätsel knacken nicht so symphatisch finden werden, wie Rollen- oder Adventurespieler.
Etwas enttäuschend finde ich die Anzahl der Waffen. Ein wenig mehr als vier Stück hätte ich mir schon gewünscht - aber was soll's ,
denn dafür kann man ja wenigstens bis zu vier Charaktere ausprobieren. Und dies macht ja insgesamt auch wieder einen Fundus
von 16 Waffen.
Insgesamt gesehen ist Hexen 2 ein großer Hit
und wird sich mit dem bereits erschienenen Jedi Knight wohl einen heißen Weihnachtskampf liefern.
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Genre:
Action
Erschienen: 10/97
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| P100 / 16MB |
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P200 / 80MB
mit Voodoo 1 |
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Cel 300 / 128MB
mit Voodoo 2 |
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Cel 366 / 128MB
mit Riva TNT |
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache |
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Raven Software
Variabel
Netzwerk, Modem/Nullmodem
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